Nase: Betörend schwerer Sherry! Aufgekochtes Pflaumenmus mit aufsteigender Süße. Mit der Zeit kommt dazu eine Leder- und Kräuternote dazu, die Süße davor bewahren, ins Klebrige zu übergehen. Kirschen sind zu riechen, Datteln und Traubensaft. Auch etwas Gummi ist zu bemerken, es nimmt aber mit zunehmend intensiver werdenden Kräutern (Thymian) und Muskat ab. Mal wird es süßer in der Nase, mal wird es fast trocken - faszinierend.
Gaumen: Traumhaftes Mundgefühl, weich, saftig, aber gleichzeitig voll und intensiv. Süß und etwas trocken zugleich, das ledrige (?) Pflaumenmus dominiert die ersten Sekunden, bis sich auch hier die Kräuter bemerkbar machen und die Gestalt von Kräuterbonbons annehmen. Das Nachschmecken ist sehr fruchtig und kräutrig und leicht trocken.
Abgang: Der Geschmack bleibt lang, der Rachen wärmt nur kurz.
Bewertung: Ausgezeichnet! Aus der Standard-Range Couvreurs mein absoluter Liebling. 92 Punkte!
Nase: Angenehme, nussig-süße Nase. Aber auch recht unspektakulär.
Gaumen: Für fassstarke 50% bei einem nicht einmal drei Jahre alten "Noch-Nicht-Whisky" ziemlich weich und cremig. Leicht süß, etwas, Trauben, ein Hauch Vanille.
Abgang: Mittellang und unspektakulär
Bewertung: Das Ziel Couvreurs, zu zeigen, dass auch ein extrem Junges Produkt weich und rund sein kann, ist geglückt. Aber dabei würde ich es belassen, durchaus angenehm, aber eben unspektakulär und dafür mir persönlich zu teuer. 79 Punkte.
Nase: Recht frisch und süß. Apfel, Karamell, etwas Malz. Dazu anfangs versteckt, nach und nach aber hervortretend der Sherry-Charakter, ein klein wenig Haselnüsse und etwas Rosinen machen sich breit. Der Alkohol ist anfangs durchaus spürbar, mir einen Tick zu bitzelig. Mit Zeit und Handwärme nimmt das Bitzeln jedoch ab und er wird richtig angenehm. Süßer Apfel, Rum-Rosinen, gebratene Mandeln.
Gaumen[/b]: Süßer Apfel und etwas Würze. Dann kommen die Rosinen und Nüsse, ziemlich süß generell.
Abgang: Erstaunlich weicher und süßer Abgang, mittellang.
Bewertung: Ein gelungener Whisky und hoffentlich nicht die letzte Abfüllung, bei der Marco seine Hände im Spiel hat! 87 Punkte!
Nase: Recht frisch und süß. Apfel, Karamell, etwas Malz. Dazu spürbar Sherry-Charakter, etwas nussig und ein paar Waldbeeren machen sich auch breit. Der Alkohol ist zwar gut eingebunden, sodass er nicht stört, man spürt jedoch, dass durchaus etwas mehr hat. Mit Zeit und Handwärme wird er süßer und schwerer, Apfel-Aromen gehen ganz weg und ein wenig Kirsche kommt dazu. Die Nussigkeit geht auch etwas zurück, dafür kommen Kräuter (durch die Süße erinnern sie mich an Kräuterbonbons). Gaumen: Hier ist wieder ein süßer Apfel zu schmecken gefolgt von Eichenwürze und Nussigkeit. ob der Nase unerwartet ist er etwas trocken. Das meine ich im ersten Batch nicht so wahrgenommen zu haben. Den Abschluss bilden diverse Kräuter.
Abgang: Trockener, kräutriger Abgang, mittellang bis lang.
Bewertung: Ein gelungener Whisky und hoffentlich nicht die letzte Abfüllung, bei der Marco seine Hände im Spiel hat! Batch 2 gefällt mir wegen der etwas stärkeren Sherry-Einflusses ein wenig besser. 88 Punkte.
Whisky: Michel Couvreur Overaged 53% (bottled 2016)
Nase: Ein komplexes Aroma in der Nase. Dunkle Früchte (Pflaumen, Rosinen, Beeren) sind da, eine angenehme Süße ist da und Kräuter sind da. Das nehme ich zunächst wahr. Nicht immer, aber manchmal (also an manchen Tagen) vernehme ich einen leichten Rauch. Dieser leichte Rauch gibt dem Whisky etwas Speckiges. Er ist ganz zart, schon ein Steak am selben Tag reicht aus, um die Nase derart an Grill-Aromen zu gewöhnen, dass ich es im Whisky nicht mehr wahrnehme. Karamell und Vanille gesellen sich dazu, mit etwas Zeit werden die Fruchtaromen und die Süße stärker.
Gaumen: Voll und durchaus prickelnd, aber nicht unangenehm. Von den Früchten gewinnt am Gaumen die Pflaume, der Rauch ist am Gaumen spürbarer, als in der Nase - Pflaumen im Speckmantel! Zu dieser süß-fruchtig-rauchigen Erfahrung kommt eine würzige Kräuternote, die besonders mit dem Schlucken verstärkt wird. Mit etwas Wasser wird das ganze weicher und saftiger und etwas weniger würzig.
Abgang: Kräuter und Speck-Pflaume bleiben, im Abgang weniger süß. Im Mund bleibt der Geschmack recht lange, im Rachen wärmt er mittellang.
Bewertung: Ein hervorragender Whisky von denen, die man noch zahlen kann. Er gewinnt gegen seine Konkurrenz im ähnlichen Preissegment. Mir gefällt er unheimlich gut für einen Whisky, bei dem man nicht das Sparschwein plündern muss. 89 Punkte.
Anmerkung: Das Batch von Anfang 2017 (50% vol.) ist deutlich rauchiger. Interessant, am Gaumen jedoch m.E. nicht so voll und geschmeidig. 87 Punkte.