Nase: Trockenes Lagerfeuer mit etwas Speck. Wenn der Rauch etwas verflogen ist: helle Früchte, Anklänge von Honig, Meeresfrische.
Mund: Rauch und Asche, helle Früchte mit Zitrus und etwas Karamell, ölig, eher mild und wenig intensiv. Finish: Kurz bis mittel, kalter Rauch, Haselnüsse?, leichte Meeresbrise. Kommentar: Schöne Nase, im Mund weniger intensiv als erwartet, mit einem allenfalls mittellangen Finish. Wenig Komplex, aber geradeaus und ehrlich, und immer noch interessanter, als der 8y. Gut geeignet, wenn man einen rauchigen Malt sucht, den man ohne viel Nachdenken nebenher genießen möchte. 86 / 84 / 83 P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Nase: Auf Anhieb sehr getreidelastig. Dazu strömt süßlicher, speckiger Torfrauch in die Nase. Sehr harmonisch und ausgewogen in der Nase. Vom Ersteindruck her nahezu süffig und mit einer schönen maritimen Charakteristik. Nicht von der frischen Art sondern eher in Richtung Jod und getrocknetem Seetang gehend. Mit Honig abgeschmeckt. Ganz zu schweigen davon, dass immer wieder das süße Malz durchkommt. Das milde und weiche Zusammenspiel der einzelnen Aromen gefällt mir irgendwie. Hintergründig schwingen etwas Eiche, reife grüne Äpfel und Limettenschalen mit. Wirklich mehr kommt vor dem Probiere nicht durch, aber die Vorfreude auf den ersten Schluck steigt.
Mund: Weich trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Geschmacklich geht es unvermittelt in eine noch lauwarme Räucherkammer, in der massig Schinkenspeck geräuchtert wurde. Dazu spült ordentlich viel süßliches Malz durch den Mund. Der Seetang und die Algen sind auch wieder da. Trockenes Getreide kommt hinzu. Früchte hingegen finden quasi gar nicht statt. Da bleibt es bei einem vagen „hintergründig hellfruchtig“. Mit der Frage, ob hintergründig ein wenig Eiche am Werk ist, geht es dann auch schon ins Finish. Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt es für das etwas lasche Mundgefühl. Da hätte ich mir mehr Spannung und Pep gewünscht.
Abgang: Der Abgang ist mittellang bis lang und eine konsequente Fortsetzung des Geschmacks. Süßes Malz, Räucherspeck, Torfrauch und Algen klingen lecker, aber ohne weitere Überraschungen nach. Hin und wieder blitzt vorsichtig etwas Eiche durch.
Charakter: Süßlich-süffig: süßliches Malz, Schinkenspeck und Seetang geben hier den Ton an. Durchaus schön miteinander verwoben, aber irgendwie auch ein wenig belanglos. Sowohl das Mundgefühl als auch die Geschmacksentwicklung könnte ein wenig mehr Spannung vertragen.
Bewertung: Gut trinkbar, aber nichts, worauf ich gewartet habe. Deutlich süßlicher, weniger kontrastreich und ungleich langweiliger als ein 12y in Fassstärke. Zwar kein Großflaschenkandidat, aber auf einer ungezwungenen Party, auf der es keinen 16er oder 12er gibt, würde ich ihn dennoch gerne trinken. Von mir gibt es solide 85 Punkte.
In den Grundaromen sind wir uns hier wohl einig. Nur dass du es so schön ausführlich darlegen kannst - Highlight ist deine Bewertung "lasches Mundgefühl" - das trifft es auf den Punkt. Aus diesem Grund entfällt auch der Kaufanreiz für mich.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.