Geruch: Rosinen, überreife Pflaumen, Ledertöne, ein zarter Rauch, alte Bücher, eine leichte Eichenmuffigkeit, florale Aromen, mit der Zeit offenbart sich die Fassholzfracht intensiver mit Würzigkeit, alles aber im Rahmen des erwartbaren (das hohe Alter dieses Bowmore ist eben kein Pappenstiel), ein entfernter Schafstall lässt ab und an grüssen
Geschmack: weich, sirupartige Süsse, dann aber merkliches Prickeln, deutlich Pfeffer, der sich aber schnell verflüchtigt, Rosinen, Pflaumenmus, ein Hauch Zartbitterschokolade, der Holzeinfluss kommt nun gut zur Geltung, die Würze hat auch etwas Schärfe, etwas Seife, die PX-Süsse kann aber gut gegensteuern
Abgang: langer Abgang, Immer noch viel Süsse, aber auch die seifenartigen Aromen werden eindeutiger, eben ein 80er Bowmore
Fazit: ohne Frage, 349 Euro sind für einen alten Bowmore ein fairer Preis, man sollte die Informationen auf dem Label (Jahrgang, Altersangabe, Fassvorbelegung) aber durchaus ernst nehmen, um ihn wertschätzen zu können, die reizende Dame auf dem Aufkleber könnte ein kleinwenig Dorian Gray ähneln, was aus Sammlersicht wieder ein Kaufgrund sein könnte.
Eins vorne weg. Das war gerade mein erster Bowmore mit Veilchenaromen.
In der Nase ist er sehr angenehm und tief uns alt. Bei überreifen Pflaumen geh ich mit, bei Leder auch. Viel Leder. Florale Aromen? Nope. Beim Stall bin ich wieder dabei
Im Mund ist er zuerst schön süß und der Alkohol unterstützt das gut. Er schmeckt reif, altes Holz, die Süße ist immer im Hintergrund da und dann... ich schlucke und da ist sie. Die vielbeschworene und legendäre Veilchennote. Unverkennbar Viola´s , gekauft am Büchen vor Äonen an Jahren. Krass.
Viele sagen ja das wäre eine Fehlnote. Das mag sein, aber eine leckere
Der Abgang ist eigentlich nicht lang. Aber fügt sich schön ins Gesamtbild.
Süß, Alt, Holz und eben Viola.
Und um es mal wie @Bruno59 enden zu lassen: kauf ich