Gaumen: Süß, schwer und voll, dazu ein cremiges Mundgefühl und Nüsse und vielleicht ein wenig Schwefel.
Abgang: Warm, nussig, ölig, eine schwere Süße, und Sirup.
Bewertung: Ich wäre niemals auf ein Bourdeaux Cask gekommen, hätte eher auf ein Sherryfass getippt, vom Stil her ähnelt er einem Candid von Michel Couvreur. Der Alkohol ist toll eingebunden und gerade diese schwere Süße mit dem leichten Rauch finde ich schon klasse. Ich freue mich auf weitere Warehouse Selections von der Birkenhof Brennerei. Ein für mich toller Whisky!
Nase: Leicht harzig zu Beginn, süßliche dunkle Früchte wie Pflaumen und Schwarzkirschen, Rosinen, auch die ein oder andere Dattel, die Fruchtigkeit wird begleitet von ein wenig Schießpulver, dezenter Rauch im Hintergrund, etwas Gummiabrieb, subtil muffiges Getreide, bisschen Eiche
Gaumen: Fruchtig süß, zunächst eher tropisch mit Ananas und Papaya, dann steigern Rosinen und Datteln die Süße, Pflaumen, rote Grütze, jetzt zeigt sich eine etwas unsaubere Seite, verbrauchtes Motoröl, eine dünne Spur Schwarzpulver wird entzündet, das Gummiband zerrt an den Zungenrändern, verhaltene Eiche
Abgang: Neigt zu einer mittleren Länge, Reste des Gummiabriebs bleiben nach dem Runterschlucken hängen, die Eiche wird lauter und trockener, ein paar rote Beerenfrüchte, noch einmal weht ein Hauch von Silvesterkrachern vorüber und bremst mein finales Vergnügen etwas ein
Bewertung: Ein sehr spannender Malt, der nach dem Eintreffen im Mund ein schnelles Wechselspiel der Aromen abliefert. Leider stört mich die durchgängig anwesende Schießpulver-Schwefelnote doch etwas. Ohne diese würde er mir deutlich besser gefallen.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Aroma: Schmutzig und ganz leicht rauchig im Antritt. Ein bisschen wie der Öllappen im Maschinenraum eines Schiffs. Dill. Backpflaumen und Rosinen. Zimt und eine weit enfernte Eichennote.
Geschmack: Süß und ölig im Antritt. Zimt, Kakaopulver und der Maschinenöllappen (pfuigeil). Auch fruchtig und beerig
Abgang: Brombeeren und leichte Rauchschmutzigkeit. Die Eiche kommt die Eiche richtig durch.
Fazit: Toller Whisky. Geschmacklich irgendwo zwischen MC Candid und Springbank. Allerdings nicht so vielschichtig.
Auge: Dunkler Bernstein mit leichtem Kupferton. So zeigt sich die Farbe. Schwer und träge bewegt sich die Flüssigkeit. An der Glaswand bleibt beim Schwenken ein dicker Film zurück. An dessen Rand bilden sich feine Perlen, die langsam zusammenlaufen und in dicken Schlieren nach unten fließen.
Nase: Dunkle Süße mit Schokolade und leichter Rauch mit Heidekraut. Dunkle, reife Beeren und Karamell.
Mund: Cremig, weich und dickflüssig ist der Antritt. Es zeigt sich wieder die Süße von dunkler Schokolade und Aromen von gerösteten Nüssen. Die Raucharomen sind sehr zurückhaltend und haben eine leicht florale Note. Hintergründig finden sich leichte Schwefelnoten, aber noch im angenehmen Bereich.
Nachklang: Langer und dunkelfruchtiger Nachklang mit einer leicht wärmenden Schärfe.
Fazit: Das Bordeaux-Fass bringt schöne dunkle Früchte. Das Rauchmalz zeigt sich für meinen Geschmack sehr zurückhaltend und hat einen schönen floralen Anklang. Die leichten Schwefelnoten verziehen sich, Gott sei Dank, mit der Zeit. Ein paar Tropfen Wasser schaden nicht.