Nase: Leicht scharf ziehen Orangenschalenabrieb, grüne Äpfel und Minze in die Nase. Etwas Honig schwingt mit und verleiht dem Tropfen einen gut passenden süßlichen Unterton. Zusätzlich gibt es hier noch Zitrusfrüchte satt: insbesondere Limetten. In der Gesamtschau ist die Nase nicht allzu komplex, aber sie weiß zu gefallen und macht Lust auf das erste Probieren.
Mund: Ölig trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Ein leckerer Getreide- und Malzgeschmack flutet den Mund. Zeitgleich haut eine Prise Pfeffer würzig auf die Zunge. Der Grundgeschmack ist eher hellfruchtig und erinnert mich an mehlige Äpfel. Mit der Zeit kommt dezent etwas Vanille durch. Ein Hauch Leder schwingt auch mit. Im Übergang zum Finish arbeitet sich ein leichter Eichenholzgeschmack nach vorne. Insgesamt lecker und sehr ausgewogen, aber auch ein wenig unspektakulär.
Abgang: Das Finish ist mittellang. Frischer grüner Tee, leckeres Gerstenmalz und ein bisschen Leder bereiten einem schönen Eichenholzgeschmack die Bühne. Die Charakteristik bleibt hellfruchtig. Gegen Ende legt sich ein leckerer Eichenholzbelag auf die Zähne. Es wird immer herber und zunehmend trocken. Hintergründig schwingt bis zum Schluß eine schöne Fruchtsäure mit.
Charakter: Eine Abfüllung, der man anmerkt, dass sie schon etwas betagt ist. Schwer zu beschreiben. Für mich irgendwie traditionell hellfruchtig-würzig. Mit einer ausgeprägten Eichenlastigkeit zum Schluß.
Bewertung: Ich freue mich, dass ich diese Abfüllung einmal probieren konnte. Den Banff aus der Rare Malts Selection mit der WID 264 hatte ich parallel im Glas. Beide Abfüllungen sind vom Charakter her sehr ähnlich; der Glen Albyn hat für mich aber eine Nasenlänge vorn. Er ist weniger pfeffrig und hat mir im Vergleich schlichtweg etwas besser geschmeckt. Konsquenterweise gibt es von mir gute 89 Punkte.