Alter: NAS Brenndatum: unbekannt Abfülldatum: 20.01.2021 Fasstyp/en: Ex-Bourbon Casks/Dragon Charred Casks Alkohol: 51,7 %vol Preis: ~115€ Limitiert, nur für Committee-Mitglieder (abgefüllt für Feis Ile 2021)
Geruch: kräftige, aschige Rauchnoten, die sich aber relativ schnell abmildern, dann kommt die typische Ardbegsüße, Salzigkeit, Zitrusaromen, ist das alles, würden die Ärzte singen, alter Aschenbecher?
Geschmack: sehr weich, fast ein wenig wässrig (nein, ich habe lediglich 2 Tropfen Wasser hinzugefügt), doch ein Streicheltier? dann aber zeigt der Drache seine Zähne mit deutlichem Prickeln, jede Menge aschiger Rauch, Teer, Salz, Pfeffer, eine starke Süße, Lakritz, Ingwer, weißer Pfeffer, da kommen die bisherigen Ardbeg-Abfüllungen rauchmäßig nicht mit
Abgang: langer Abgang, der starke Rauch ist nun übermächtig, endlos Asche, Russ, Teer, viel Ingwer, ganz am Ende eine süße Erinnerung an einen ausgegangenen Kohlenofen am Tag danach
Fazit: ich gebe eine 2+ (tolle Abfüllung) in meinem Bewertungsschema, die beste Ardbeg-Sonderabfüllung seit Jahren, wer Asche und Teer mag und wie Scorch im Warehouse No. 3 leben möchte, sollte den Drachen aufsteigen lassen.
Nase Anders als die 46%-Ausgabe des Scorch ist das Committee Release (CR) nicht schüchtern, sondern liefert von Anfang an satten Torfrauch, dazu die bereits bekannten gesmokten Erdbeeren und Himbeeren. Der Torfrauch des CR wirkt kühler als derjenige des General Release (GR). Und hier findet sich nun auch Zitrone, was beim GR nicht der Fall war. Vanille und Honig, weiße Schokolade, Milchkaffee. Nelkenpulver, Pfeffer, Lorbeerblätter. Er drückt ein wenig mehr als das GR. 88
Geschmack Sämig und sehr cremig, angenehm kräftig. Wartet sofort mit einer ordentlichen Portion Torfrauch auf. Geht auch auf der Zunge wesentlich mehr in Richtung Ardbeg als das GR, wobei auch hier Erdbeeren und Himbeeren zu finden sind, allerdings abgeschmeckt mit Zitronensaft. Kräftig würzig mit Pfeffer, geriebener Muskatnuss und Nelkenpulver. Trotz seiner Kraft kommt die Fruchtsüße deutlich durch. Toffee, Vollmilchschokolade, Milchkaffee. 88
Abgang Mittellang, noch immer cremig, leicht trocken. Anders als das GR zeigt er keine große Schwäche im Abgang, sondern er zieht sein Programm aus der Nase und vom Gaumen schön lange durch. Zugaben gibt er zwar keine, aber das macht nichts. 88
Fazit In der Nase gefällt mir das GR zwar einen Tick besser, dafür ist das CR aber in sich stringenter und liefert die bessere Performance über die gesamte Strecke im Glas ab. Geschmacklich tut sich nicht wirklich viel, einzig die paar Prozentpunkte mehr helfen, das CR ein klein bisschen besser als das GR dastehen zu lassen.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Nase: Sehr starke Vanillenoten, die sogar noch vor dem Rauch, der auch nicht von schlechten Eltern ist, in der ersten Reihe stehen. Der Rauch wird umspielt von fast quietsch-süßen Aromen und weiterhin auch - das macht den Reiz aus - von sehr schönen fein-säuerlichen Aromen. Fette Vanille, Lagerfeuer mit maritim-salziger Meeresbrise, Jod, Honigkuchen, Maracuja, Himbeerbrause, (tatsächlich auch) frische Salatgurke, Heu, trockenes Holz, eine Prise Tabak, Limettenscheiben.
Gaumen: Pfeffriger Antritt, leicht cremig, leicht trocken. Regt etwas den Speichelfluss an. Wenn man die Nase als "gefällig" bezeichnet, haben wir hier das Gegenteil. Mullbinden, Jod, Teer, Pappe, weißer Pfeffer, Zitrusnoten, Vanille, Grapefruit, Maracuja, Gummi und Plastik im Feuer.
Er hat eine facettenreiche und ausgesprochen wandlungsfähige Nase, die mir richtig Spaß gemacht hat. Am Gaumen sieht es anders aus - wir sind hier nicht mehr auf der "Insel der Freude", hier wird das Biest rausgelassen...