Nase: ein Hauch von maritimen Rauch dahinter schwere Sherrysäure und Süße mit altem würzigem Holz, rote und schwarze Johannisbeeren, Vanille, insgesamt sehr voluminöse Nase die mich solange lockt bis der Alkohol am Snifterrand sticht(Dram 5 min im Glas).. mit etwas Stehzeit, Eiche, Tabak, Schokolade, Leder und Frucht ohne Alkohol - Suchtnase
Geschmack: erst mild schmeichelnd sirupartig an der Zunge, dann entfalten sich kräftige herb prickelnde Eichenaromen zusammen mit Erdbeer- Kirschmarmelade und füllen rasch den ganzen Mund aus, Trauben, Rosinen, Vanille, Sägemehl, leicht bittere Noten wie von Traubenkernen sind am Rand zu spüren, die Eiche wird trockener bringt Zimt, Muskat, Schokolade, Leder und Tabak mit, es prickelt lange auf der Zunge, das Prickeln kommt vom Holz, es bleibt so eine Baumsaft Schärfe mit dem Abgang auf der Zunge. Auch mit dem zweiten Schluck blitzen die Fruchtaromen intensiv und deutlich im Mund auf und werden, wenn der Speichelfluß einsetzt durch die kräftigen Holzaromen nahezu komplett verdrängt, zurück bleibt intensive, aber durch das Alter kultivierte Eiche mit vielen Facetten und langem Abgang.
Fazit: Nase der Hammer, Balance für mich perfekt und sehr interessant. Geschmack etwas holzlastig trotzdem sehr lecker - für mich auf einem Level mit Goyne 25 und Glassaugh 30 dabei nicht so brav und paar Taler weniger - was ich sehr gut finde.
Nase: leichter Rauch, angenehm, tief im Glas, Dessertkirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, altes Holz, Pattex, der Alkohol sticht etwas, Leder, Vanille, Honig, plötzlich Ananas!, der Malt macht nochmal auf, der Alkohol sticht immer noch, da darf man nicht zu nah ran; Kerbel, Kapuzinerkresse, jetzt beim Erwärmen auch Pfeffer, Nelke und Kaffee ... und Erdbeeren... wenn der Alkohol besser eingebunden wäre, hammerleckere Nase, aber auch so vielfältig und spannend
Mund: spritzig-prickelnder fruchtiger Antritt - mit Saftorangen, Pflaumenmus mit Zimt und Nelken, Ananas, Rosinen und Vanille - die Fruchtnoten breiten sich über die gesamte Zunge aus und werden dann augenblicklich von tiefen Fassaromen überrollt - der Malt wird bitter wie starker Kaffee. Leder, Tabak, Lagerfeuerrauch, viel Pfeffer, Schärfe von Kresse - und jetzt kommt der Bunna-typische Baumsaft zum Zug, der sich über den gesamten Mundraum legt und den Speichelfluss anregt. Mit jedem Schluck wiederholt sich genau dieselbe Abfolge - süße Früchte, Gewürze und Leder, Kaffee, Kresse, Baumsaft - in Wellen durchfluten die Aromen den Mund.
Abgang: mittellang, die Fruchtsüße muss den immer bittereren Fassnoten weichen... am Ende verbleibt eine fette Mokkawolke im Mundraum, die ganz langsam von vanilliger Süße abgelöst wird...
Ein wirklich interessanter Bunna, bei dem der Alkohol zwar etwas in der Nase sticht, der aber viel zu bieten hat. Gefällt mir gut, wenn auch sehr dominante Bitternoten mit im Spiel sind. Das Spiel von süß-fruchtig-würzig-bitter kann man hier wunderbar klar erleben.
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NASE: Leicht dreckige Sherrynase, intensiver Holzsaft, starke Eindrücke eines kleinen Feuers am Meeresstrand, zu dem Trockenobst und Beerenkompott gereicht wird. Nach einer Weile - der braucht viel Zeit! - erschließen sich wunderbar wächserne Noten mit einem dunkel-fruchtigen Unterton, der mir sehr gefällt. Intensive würzige Süße wie von Schwarzwälder Kirschtorte mit Schwarzwälder Schinken sowie einem Hauch von verschwitztem Messing (eine Handvoll alter 10 Pfennigstücke)
MUND: Honig, Bienenwachs, super geschmeidig zunächst, dann etwas weißer Pfeffer, prickelnd, ´männlich-herb´ im besten Sinne, Tabakblätter, nichts sticht unangenehm, sondern es kommt sogar noch ein Gläschen Walderdbeerbowle dazu – lecker!
ABGANG: Harmonischer Zweikampf von süß und trocken, der sich noch lange engumschlungen fortsetzt, dies ist ein Sherry-Rauhbein und samtiger Malt zugleich, der Alkohol hilft als Schiedsrichter.
FAZIT:
Dieser ausgewogene Bunna mit Ecken und Kanten hat so viel zu bieten, dass es Spaß macht, diesem komplexen Wechselspiel noch länger auf den Grund zu gehen. Erinnert mich ein ganz kleines bisschen an die besten Springbanks. Die Wucht in Flaschen auf jeden Fall, superb. 92 Punkte