Nase: Schön frische Nase, Zitrus, grüne Äpfel, Honig, Menthol, Vanille, und eine feine Eichenwürze, die ich sonst eher bei älteren Malts finde.
Mund: Genau so, wie es die Nase erwarten lässt - was in diesem Fall überhaupt nichts schlechtes ist. Etwas süße, frische Äpfel und Zitrusfrüchte, wieder Vanille, dezent würziger Waldhonig, mit der Zeit ein leichtes Prickeln auf der Zunge und etwas pfeffrig. Finish: Knapp mittellang, alles bleibt recht harmonisch, nur zum Ende überwiegt eine leichte Bitternote.
Kommentar: Ein klassischer Standard, dürfte wohl nur in Ex-Bourbon Fässern gelagert sein. Kann locker mit den heutigen ca. 12jährigen Standards mithalten. Eignet sich zum intensiven Verriechen genauso wie zum gedankenlosen nebenher genießen. 86 - 86 - 84P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Ohne Notes, sondern nur aus der Erinnerung heraus: Ein richtig guter, süffiger und sauber gebrannter Single Malt mit vielen fruchtigen und malzigen Aromen. Auch mit einer durchaus ansehnlichen, getoasteten Eichennote versehen, also keine ausgelutschten Fässer, wie man es heutzutage durchaus von einigen 10-12jährigen Standards kennt. Muss jeder selber wissen, wie viel Geld er ausgibt, wenn er die Möglichkeit hat, an so eine Flasche zu kommen. Aber rein von der Qualität betrachtet ist dies ein echt schöner Trink-Malt mit ansprechender Aromenvielfalt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Miltonduff 12 Jahre, Pure Single Malt“, 43% alc. Originalabfüllung (1995). Ausbau: keine Angabe
Nase: Blumig und floral, leicht aber aromatisch. Veilchen, Löwenzahn, reifes Getreide. Dazu finde ich Haferbrei mit Apfelmus, auch ein wenig Aprikose und entfernt ein Hauch von reifen Pfirsichen, Karamell und trockene Eiche runden ab.
Gaumen: Süßer als die Nase es erwarten lies, viel süßer. Gezuckerte Äpfel, gezuckerter Haferbrei, etwas Fudge. Dazu kommen der Saft von Mandarinen und Eistee mit Pfefferminzaroma, auch ein leichter Nussgeschmack kommt auf.
Abgang: Kurz, also wirklich sehr kurz bis gar nicht vorhanden. Ein cremiger Malzgeschmack und Apfelschalen bleiben zurück.
Fazit: Heute würde ich so etwas einen klassischen Supermarktwhisky nennen, einfach, harmonisch und süß. Das einzige was man diesem Miltonduff vorwerfen kann, ist seine Langeweile. 78/100 Punkte (2022)