Nase Milder, cremiger und beinahe sahniger Ersteindruck. Neben den erwarteten Aromen des verwendeten Grain Whiskeys kommen aber auch sofort milde Gewürznoten zum Vorschein, wie ich sie auch z.B. in einem Powers Gold Label finde. Keinesfalls langweilig oder beliebig. Etwas Dosen-Pfirsich, Honig, Vanille, Karamell und Werther‘s Echte. 82
Geschmack Ein verflüssigtes Sahnebonbon mit einer Tendenz zu karamelligen und schokoladigen Noten. Kakao, kalter Kaffee, Gewürze (und hier würde ich jetzt definitiv von Pot Still-Gewürzen sprechen). 81
Abgang Nicht wirklich lang, aber nun doch deutlich würzig. Huscht jedenfalls nicht einfach nur über die Zunge. 80
Fazit Same Whiskey, different bottle. Den vorübergehenden Engpass bei der Versorgung mit den für Tullamore D.E.W. ansonsten üblichen Flaschen (ein Feuer in der Flaschenfabrik) hat Tullamore mit der ausnahmsweisen Verwendung einer anderen Flaschenform bewältigt. Ich habe mir dies zum Anlass genommen, mal wieder eine Flasche zu kaufen, fand ich irgendwie interessant, dass dieser Umstand auf dem Label erwähnt wird. Mein letzter Standard-Tullamore muss von vor der Übernahme von William Grant & Sons stammen … Was soll ich sagen: ich bin überrascht, so „gut“ habe ich ihn gar nicht in Erinnerung. Der macht im Rahmen seiner Möglichkeiten wirklich Spaß, ist nicht eindimensional oder flach, sondern hat durchaus etwas zu bieten. Insbesondere die würzige Note, die mich doch sehr an den Powers Gold Label erinnert, gefällt mir. Könnte mir vorstellen, dass er, hätte er 46% statt 40%, noch mal eine richtig gute Schippe drauflegen würde. Für 15 € (oder auch 17 €) macht man hier definitiv nichts falsch.
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