Glenglassaugh 2009 Hand Bottled at the Distillery 20190210_Glenglassaugh_96808.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Art: Single Malt Region: Highlands Abfüller: Distillery Bottling Bottling Serie: Hand Bottled at the Distillery
Brenndatum: 11.06.2009 Abfülldatum: 2017 Fasstyp/en: Red Wine Cask Alkohol: 60,1% Vol. (Fassstärke) Single Cask Cask Nr. 747
Glenglassaugh 2009 Hand Bottled at the Distillery Cask 747 (WID 96808)
Farbe: Russetmuscat
Nase: Grundaromen: Wein, Butter, Panacotta, Früchte, Malz, Nuss, Schokolade Beschreibung: Sofort steigen intensive Weinaromen in die Nase. Ausgesprochen cremig und buttrig. Wein und Panacotta ist mein Ersteindruck. Sowohl die Jugend als auch die hohe Alkoholstärke lassen sich nicht verleugnen. Intensiv-frisch sticht der Alkohol etwas in der Nase. Diese Abfüllung fordert nahezu ein paar Tropfen Wasser ein. Mit Wasser wird die Nase wohlwollend runder. Es entwickelt sich ein schöner Geruch nach geröstetem Malz und hintergründig macht sich eine Handvoll Haselnüsse bemerkbar. Bestimmend bleibt aber der Wein: intensive, süßliche rote Trauben, die an die alkoholgeschwängerte Luft in einem Weinkeller erinnern. Dazu wie gesagt Butter respektive Panacotta und verdünnt auch etwas Vollmilchschokolade. Diese Abfüllung gehört zu den „weinigsten“, die ich bis dato im Glas hatte.
Mund: Grundaromen: Wein, Creme, Süße, Früchte, Honig, Eiche, Nuss, Kaffee Beschreibung: Der erste Schluck trifft überraschend süß auf die Zungenspitze. Ein cremiger Rotweingeschmack wird von unglaublich zuckersüßem Honig begleitet. Die Säure der roten Trauben sorgt für einen schönen Kontrapunkt und eine gewisse Sapnnung im Mund. Auf eine bestimmte Art lädt sie zum regelrechten Schmatzen ein. Vor dieser saftig-weinigen und süß-sauren Kulisse entwickeln sich dann zunehmend würzige Geschmäcker. Das Fass war definitv eines von der aktiven Sorte. Ein schöner, intensiver Eichengeschmack verschafft sich viel Raum und leckere Mandeln und Espresso läuten den Übergang zum Finish ein. Ein leckeres und stimmiges Rotwein-Profil. Ich empfehle allerdings dringend einen guten TL Wasser auf einen 2-3 cl Dram.
Abgang: Grundaromen: Eiche, Kaffee, Süße, Früchte Beschreibung: Das Finish ist mittellang bis lang. Eines der längsten Rotwein-Finishes, an das ich mich erinnere. Intensives Eichenholz, viel Espresso und süß-saure Beeren sorgen für einen herben, rotweingeschwängerten Nachklang. Noch lange nach dem letzten Schluck hält sich das Bedürfnis zu Schmatzen.
Charakter: Unverkennbar eine Weinfasslagerung. Jung, vor Kraft und Alkohol strotzend und ausgesprochen weinig. Pur ist mir das schon zu viel des Guten. Mir bleibt vor allem das breite Geschmacksspektrum in Erinnerung: zu Beginn weinig-honigsüß und zum Ende viel Eiche, Mandeln und Espresso. Nicht wirklich komplex, aber eine leckere und insgesamt schöne Abfüllung für „Weinfass-Freunde“.
Bewertung: Ein guter Schwimmer, sprich eine Abfüllung, die ordentlich Wasser verträgt. Unverkennbar aus dem Rotweinfass. Wer einmal wissen möchte, was für einen deutlichen Fußabdruck Rotweinfässer hinterlassen können, dem sei zu dieser Abfüllung geraten. Obwohl nicht wirklich vielschichtig und unverdünnt wirklich arg ruppig, gefällt mir diese Abfüllung. Auf jeden Fall ist sie lecker und etwas für Abende, an denen einem nach Rotwein ist. Von mir gibt es gute 88 Punkte
Geruch: Der Wein ist sofort in der Nase; auch optisch sorgt die Reifung im Weinfass für einen rostbraun-orangen Farbton. Dann meldet sich noch Malz und offenbar sind die dunklen Beeren des Glassaugh-New-Make während der Weinfassreifung auch nicht ganz verloren gegangen. Mit etwas Wasser wird der Single Malt zugänglicher, fruchtiger, die Malzaromen gewinnen an kräuteriger Frische, die herbe Weinigkeit tritt etwas zurück hinter eine jugendliche Beerensüße.
Geschmack: In den Mundraum kommt der junge Glassaugh ebenfalls kräftig und weinig. Das müsste ein Fass von eher herbem Rotwein gewesen sein. Nun ist auch die Eiche zu spüren, Kräuter melden sich, und wieder die dunklen Johannisbeeren. Die 60% Fassstärke meldet sich bei der Ankunft, integriert in weiterer Folge aber sehr schön die unterschiedlichen Aromen. Mit ein paar Tropfen Wasser verliert er etwas an Schärfe und wie schon in der Nase nimmt auch am Gaumen die Beerensüße zu. Dass dieser Malt in einem Weinfass lagerte, bleibt aber unverkennbar.
Abgang: Im Ausklang ist dann die Eichenbitterkeit zu spüren, die die herben Rotweinaromen ergänzt. Der Abgang mit etwas H2O ist weniger eichenbetont, dafür wieder fruchtiger.
Fazit: Eine sehr interessante Variante für Weinfassfinishliebhaber. Durch die kräftige Fassstärke und den ebenso kraftvollen Glassaugh-Grundton bleibt und entwickelt sich viel Substanz für ein längeres Verweilen und spätere Begegnungen. Ergibt 87 Punkte für mich.