Da mach ich es mir leicht und verweise auf meine Notes vom Deanston 20yo WID:75098. Habe gerade noch einen kleinen Schluck vom Deanston genommen. Die sind sich gar nicht unähnlich. Der Bruichladdich hat nur etwas stärker ausgeprägte Schwefel, Feuerwerkskörper und Bleistift Noten, aber dafür weniger Sherryfass Einfluss. Wer also den Deanston 20yo zu heftig fand, dem wird der Bruichladdich ganz gewiss nicht gefallen. Wer, wie ich, den Deanston mag, der wird diesen Bruichladdich wohl auch mögen.
Nase: Äh ... was ist das. Sehr schräges Zeug. Das erste, was mir in die Nase steigt ist irgendein saures vergorenes Obst. Dahinter kommt eine künstlich faule Note, an der Grenze zum Ekelhaften. Salziges Brackwasser vermischt sich mit dem Geruch von Feuerwerksschwaden. Irgendwo dahinter erkenne ich einen Hauch von Whisky.
Ich habe eigentlich keine Lust, den zu trinken, aber die Neugierde siegt: setzen sich die seltsamen Eindrücke am Gaumen fort? Also, rein damit, für die Wissenschaft ;-)
Gaumen: Der Antritt ist weich, der Alkohol brennt nicht, aber dann ... der Gaumen ist noch schlimmer als die Nase. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, womit ich das vergleichen soll. Das erste was mir in den Sinn kommt ist Jogurt deutlich über dem Verfallsdatum oder saure Milch, dahinter kommt irgendetwas Künstliches. Den probiere ich kein zweites Mal.
Abgang: Der Abgang ist noch am erträglichsten, wenn auch bei weitem kein Genuss. Leider haftet er recht lang am Gaumen.
Bewertung: Noch vor dem Riechen fällt auf, wie trüb der Whisky ist. Der Geruch ist widerlich, was anderes fällt mir dazu nicht ein. Der Geschmack ist nicht besser. Ich habe den Whisky probiert, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Schwefelassoziationen schmecken. Jetzt weiß ich es und ich weiß auch: ich mag es nicht. Für mich hat das Zeug nichts mehr mit Whisky und Genuss zu tun, so wie ich es verstehe. 49 Punkte