Art: Single Malt Region: Islay / Schottland Abfüller: Brennerei
Alter: Sieben Jahre Brenndatum: 2010 Abfülldatum: 2018 Fasstyp/en: 50% American Whisky, 50% französische Weinfässer, ein Jahr finish in ex-Bordeaux Mouton Rothschild, Alkohol: 59,2 %vol (Fassstärke) Preis: ~95€ Limitiert auf 8000 Flaschen, 100% schottische Gerste aus der Region Invernessshire
Nase: Direkt springt mich etwas Schwefel an. Dann ist da der typische Rauch und Torf. Aber er ist auch ungewöhnlich muffig. Dennoch ein Lichtblick: Süße Trockenfrüchte. Ich mag Trockenfrüchte sehr.
Mund: Der Torf ist weniger präsent, etwas Holz macht sich breit. Dann Kohle und der Wein kommt durch. Es ist aber wieder muffiger Wein. Wenn ich wirklich einen Rotwein im Glas hab, dann mag ich das ja ganze gerne. Hier gefällt mir das weit weniger gut.
Abgang: Ein kurzer Ausschlag Richtung Peat. Dann wärmend, nussig und der Wein wird eher ein Rosé. Die Länge ist gut, bedient dann aber nur noch die “Torfrezeptoren” mit etwas zusätzlicher Süße.
Fazit: Tja. Nun. Der gute Name der Weinfässer hat die Erwartungen wohl sehr hoch geschraubt. Ich hatte in der Vergangenheit auch schon einige gute PCs aus teils sehr verrückten Fässern. Mit dem hier werde ich nicht so recht warm. Kein schlechter Whisky, aber vielleicht hätte ein Finish gereicht statt ihn (teilweise) sieben Jahre im Weinfass zu lassen.
Port Charlotte MRC:01 2010 Heavily Peated Islay Single Malt Scotch Whisky Verkostung von WhiskyJason
Der Port Charlotte MRC:01 reifte zur Hälfte in amerikanischen Whiskeyfässern und in französischen Weinfässern. Nach der Vermählung, reifte der Whisky nochmals für mehr als ein Jahr in Ex-Wein Fässer von Bordeaux Mouton Rothschild
Der ist im Mund schon eine Bombe, aber klingt leider auch recht schnell ab. Dann muss man halt einfach öfter nachschenken ;-)
Geruch Intensive Rotweinaromen, aschiger Rauch, Mon Cherie, recht trocken, Zartbitterschokolade, eine gute Portion Säure, cremig, Vanille, etwas Espresso, angewärmt dann auch etwas Würze, eine Prise Zimt, nach dem ersten Schluck sehr schokoladig
Geschmack Geschmacksexplosion im Mund, cremig, vollmundig, aschiger Rauch, Karamell, Kirschen, insgesamt eher trocken, Röstaromen, Zimt, echt lecker
Abgang der Schnitt war doch recht hart, die Hauptaromen waren von jetzt auf gleich weg, kein Rauch mehr zu finden, noch leicht cremig, aber nicht mehr viel, und auch beim zweiten Schluck recht kurz, aber immerhin etwas länger, mit Nüssen, noch leichtem Rauch, leichte Süße, fruchtig, vielleicht wirkt der Schnitt aber auch nur so hart, weil er zu Beginn so extrem intensiv ist
Nase Brom- und Heidelbeeren, von Torfrauch umhüllt. Muffiges Holz, Kellermoder, feuchter Waldboden - er macht sich interessant in der Nase. Diese muffige und modrige Holznote scheint direkt vom Fass zu kommen... angebranntes Karamell, Kaffeebohnen, dunkle Schokolade. 87
Geschmack Legt sich kräftig auf die Zunge, spart nicht mit Torfrauch und beerigen Noten. Von Beginn an herbe Kräuter und Menthol, trockenes und muffiges Holz wie schon in der Nase. Kaffeesatz, Kiefernnadeln, Baumharz. 86
Abgang Mittellang, trocken und mit einer herben Kräutermischung. Die Weinfässer liefern fruchtige Noten, die schwebend wirken und hinten raus etwas dünn werden. 85
Fazit Ein Weinfass-Finish wird nicht besser dadurch, dass ein wohlklingender Name auf dem Weinetikett steht - gut, ganz so schlimm ist‘s nicht, aber meine Güte, muss man den Whisky so in Wein ersäufen?
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