Nase: Klar und strahlend schimmert der 1988er QC rostig rötlich und bernsteinfarben im Glas. Zähe und ölige Schlieren bleiben nach dem Einschenken schier endlos an der Glaswand kleben. Intensives und fruchtiges Rosinenaroma steigt sofort aus dem Glas, Datteln und Orangen vermischen sich zu einem cremigen und süßen Mus. Karamell und Vollmilchschokolade enden in tropischen Früchten. Ananas, Bananen, Mango und ein Hauch Kirschen regen den Speichelfluss extrem an. Ich will den Glenfarclas endlich trinken. Schnell noch einmal ein paar tiefe Züge inhalieren... Honig, Toffee, Bananen, Butterkekse und feine Gewürznoten füllen das Nosingglas. Ein wunderbar fruchtiges und süßes Aroma zwingt mich den Glenfarclas endlich zu probieren.
Geschmack: Herbe und leicht säuerliche Holz- und Fruchtnoten lassen nach dem ersten Schluck sofort die fruchtige Nase vermissen. Erstaunlicherweise dominiert im ersten Eindruck eine herbe Holz- und Schwefelnote. Grapefruitaromen und auch ein wenig süße Frucht versuchen sich einen Weg durch die herben und bitteren Eichenaromen zu bahnen. Unreife und bittere Walnüsse kommen aus dem Holz, dezente Schärfe entsteht. Von der extremen Fruchtigkeit der Nase ist leider nichts mehr zu spüren. Der zweite Schluck wirkt schon ein wenig harmonischer, wobei es schon wieder langsam auf der Zunge zu Bizzeln und Brennen beginnt. Wieder wird die dezente Süße und Frucht von Grapefruitaromen und herbem Holz übertüncht.
Nachklang: Mit den herben Holznoten des Geschmacks startet auch der Abgang. Würziges Holz vermischt sich mit Zitrusfrüchten, das Walnussaroma kehrt zurück. Kirschen steigen aus der hölzernen Note, leicht säuerliche Fruchtaromen kehren zurück. Relativ schnell klingt der Abgang aus. Kommentar: Die Nase ist der Wahnsinn und lässt eine Geschmacksexplosion erwarten. Leider zündet diese nicht... Geschmacklich und im Abgang enttäuscht mich der 1988er QC doch ein wenig. Das Gesamtpaket des Glenfarclas stimmt jedoch, und Dank der traumhaften Nase gebe ich dem Ferkel 88 Punkte.
23/22/22/21 (88 P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Also die Nase finde ich richtig schön. Vom Geschmack habe ich mir, nach der Nase, mehr erwartet. Etwas mehr Frucht zum Beispiel, die sich mit den würzigen und herben Noten abwechseln. Da ich es aber gerne auch mal herber mag, ist es für mich interessant solch einen holzlastigen Whisky zu probieren.
Geruch Der Sherry macht sich durch getrocknete Früchte bemerkbar. Aber eher die hellen wie Aprikose, Apfel, Banane. Ein bisschen Rosine kommt aber auch. Etwas Marzipan. Dann werden die Früchte tropischer. Kiwi. Immer wieder kommt auch eine Zitrusnote durch. Bergamotte.
Geschmack Im Mund hat nun ganz klar die Eiche das Kommando. Die Frucht ist deutlich weniger als noch in der Nase. Würziges nasses Holz, dass auch etwas kitzelt. Dann wird es säuerlicher. Grüne Stachelbeere, Rhabarber und unreife Kiwi. Danach etwas Speichelfluss. Und Bitterkeit setzt ein.
Abgang Zurück bleibt eine herbe Note. Grapefruit. Nussig. Schwarzer Tee.