Heute darf der Ardmore 1997 aus der Teilung von @JustAngelos ins Glas.
Nase: schöner, runder, voluminöser und zart kräuteriger Rauch. Daneben kommen süße Zitrusnoten zum Vorschein. Hinter dem Rauch findet sich sehr viel cremiger Vanillepudding, nicht von der süßen Sorte sonder herzhaft mit der zarten Eiche verwoben. Wirklich schön.
Geschmack: cremig und deutlich süßer als in der Nase. Hier kommt erstmal alles was Plätzchen und Shortbread ausmachen. Butter, Vanille, eine süße Nussigkeit und Süße wie von getrockneter Zitrusmarmelade. Ich denke da an die Spitzbuben von meiner Oma. Dazu kommt eine zarte Eichenrauchnote, die den ganzen Mundraum belegt, süßlich würzig.
Abgang: Lang und belegend, süß und mit cremiger Eiche.
Fazit. Diese Refill American Hogsheads von G&M treffen bei mir einen wahren Sweetspot und auch hier bin ich wieder begeistert. Diesmal keine richtigen Früchte, das stört mich heute aber gar nicht. Schön, dass ich ein 10cl Sample habe und noch ausgiebig probieren kann.
Aroma: Anfangs dachte ich ‚unspektakuläre Nase‘, aber der braucht etwas Zeit und drei Tropfen Wasser. Dann bricht der tropische Fruchtkorb aus! Überreife Ananas, Mandarine, grüner Tee und mineralisch-rauchigen Textur. Der Alkohol versteckt sich gut.
Geschmack: Hier gibt er mehr Gas! Startet süß, Apfel, Maracuja, Dattel, Holzkohle, Vanille, Salbei, er wird voluminöser, trockener, einen Ticken krautig, mineralisch. Nach zwei Schluck kommt er öliger. Der erscheint mir jedes Mal etwas etwas anders und verändert sich während des Drams.
Abgang: (ich hab so lang an Aroma und Geschmack gefeilt, dass der Dram jetzt leer ist und ich nix zum Abgang notiert hab )
Notes werden noch vervollständigt!
Fazit: Der macht mir Spaß, braucht aber Aufmerksamkeit. Und tatsächlich trügt die zarte Nase, er hat richtig power hintenraus, sollte man als 2-3. an einem Abend genießen. 89 Pkt.
Aroma: Leicht rauchig und recht frisch im Antritt. Mineralisch mit Zitrusfrüchten, Honig, Sternfrucht, Heidelbeere und eine sehr zurückhaltende Eiche. Traube-Nuss Müsli. Ein bisschen vergorener Apfelsaft.
Geschmack: Süß beerig tritt er an. Dann die leichte Rauchfahne mit Zitrusnoten. Die Nase führt sich schön fort. Die Eiche würzt den Whisky in passender Intensität.
Abgang: Mittellang klingt er aus mit etwas Rauch, Zitrusfrucht und frisch wirkender Eiche.
Fazit: Ein sehr schöner und vielschichtiger Whisky der nicht vom Fass erschlagen ist und dem Destillat immernoch die möglichkeit bietet sich zu entfalten. Toll
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Der Torfrauch ist stark abgebaut, Heidekraut, ausgeprägt mineralisch kalkig, Thymian, Honigpomelo, eine kräftige Getreidenote trägt das Geschehen, leicht gärige Untertöne verbinden sich mit Honig und erinnern an selbstgemachten Met, Goldkiwi, überreife Stachelbeere, Haselnuss, weiße Weinbeeren, staubiges Müsli
Gaumen: Ziemlich getreidiger Start, die sehr schön gereifte Gerste bringt überreife Stachelbeeren und Goldkiwi ins Spiel, fast flüssige Kakifrucht, Honigpomelo, Heidekraut, warmes Heu, der kaum noch vorhandene Torfrauch durchzieht in dünnen Fäden den Hintergrund und erzeugt eine mineralische Basis, kandierter Ingwer peppt zusammen mit rosa Pfeffer das Geschehen auf
Abgang: Mittellang, angenehme Grundsüße mit Stachelbeergelee und reifer Goldkiwi, röstiges Malz, gebräunte Haselnuss, Krokant, die Eiche zeigt sich erstmals als toastiges Holzmehl, zum Ende hin eine feine Kräuternote, wie ein gut gezogener und mit Honig gesüßter Kräutertee aus Kamille und Salbei
Bewertung: Ein ausgesprochen schön gereifter Malt, der eher zurückhaltend auftritt und erst mit der nötigen Aufmerksamkeit seine Eleganz zeigt. Fast rauchfrei, dafür ansprechend mineralisch und kräuterig. Schönes Ding!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin