Nase: Sehr ruhig und ausgeprägt malzig, feuchter Aschenbecher, Zitronat, Toffee und Karamell, heller Haselnussnougat, mit etwas Luft wird es torfiger, angenehmer unaufdringlicher Kräuterrauch mit einem subtilen Unterton von Anis und Zimt, ein Anklang an getrocknete Algen und ausgebleichte Muschelschalen am Strand, Zitronenthymian und Kamille in Spuren, minimal Zuckeraprikose
Gaumen: Zu Beginn wird einmal durch den teerigen Aschenbecher geschleckt und anschließend ein kleines Stückchen Zitronat gekaut, die Zitrusnote baut sich ebenso schnell wieder ab wie sie aufgetaucht ist, die Teernote verwandelt sich auch rasch in kräuterigen Torfrauch mit kalter Asche, ein dicker Klumpen Blockmalz baut sich auf, Mandelstollen, Toffee, bisschen Karamellschokolade, ein Schlückchen Dosenaprikosenwasser, etwas Eiche
Abgang: Mittlere Länge, die anfänglich deutliche Rauchnote mit ausgeprägten Kräuteranteilen von Kamille und Thymian verblasst recht schnell und hinterlässt einen dünnen Aschenfilm auf einer Grundlage aus Toffee und dunkler Milchschokolade, Mandeln, mediokre Eiche, malziger Nachgeschmack mit grasigen Nuancen und unterschwelligen Aromen von Anis und Zimt
Bewertung: Von allen verkosteten Abfüllungen des ''Sylter Fässchens'' gefällt mir dieser Malt am besten. Ein sehr gefälliger ''Ardbeg'', der allerdings schon so zur Ruhe gekommen ist, dass er fast ein wenig schal wirkt. Von einer Einzelfassabfüllung mit 51% und angegebenen 85ppm Phenolgehalt hätte ich mir doch etwas mehr Wucht und Ausdruckskraft gewünscht.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin