Nase: Dickhäutige Walnüsse gehen Hand in Hand mit klebrigen Datteln und Feigen einher, Sultaninen, kandierte Blutorangen, auch fleischige Akzente von mit Liebstöckel gewürzter Kraftbrühe sind erkennbar, leicht animalisch-würzige Untertöne einer Wildschweinsuhle, dunkler Zigarrentabak und abgewetztes Leder, das morsche Eichenholz hat ein paar wurmstichige Stellen und dreht mit der Zeit in Richtung Zedernholz, knuspriges Korianderbrot mit Kastanienhonig, stark gerösteter Kaffee und Nougat, hinter dem massiven Einfluss der PX-Fässer verstecken sich die hellen Fruchtaromen der Grundreifung, weißfleischige Pfirsiche, Aprikosen und Ananas, der geschmeidige und malzige Brand lehnt sich unaufgeregt im Sperrsitz des Aromenkinos zurück
Gaumen: Sehr würzige Walnüsse schwimmen zusammen mit saftigen Sultaninen in Kastanienhonig und verflüssigten Datteln, Feigenkonfitüre und Maronencreme, dann fügen Leder und Zigarrentabak weitere reife Noten bei, die rüstige Eiche ist frei von jeglicher Bitterkeit und liefert nur eine tiefgründige Holzwürze, malzig, Liebstöckel, Umami, Trockenpflaumensaft, Muskat und gemahlene Koriandersaat, kandierte Blutorangen, trotz der dominanten Nachreifung ist die hellfruchtige Seite nicht komplett verschwunden, Weinbergpfirsiche sowie Aprikosen und Ananas in unterschwelliger Dosis
Abgang: Ziemlich lange ausklingend, klebrig süße Sultaninen und Datteln belegen die Kehle, Muskat und Nelkenpulver mit einer Spur Liebstöckel werden freigesetzt, Walnuss, ein ordentliches Stück Blockmalz zergeht im Mund, eine kleine Prise Kreuzkümmel und Koriandersaat, hat sich die Eichenwürze gelegt, bleiben noch etwas Demerara und Kastanienhonig übrig, verspätet treten in subtiler Art und Weise die hellfruchtigen Aromen von Weinbergpfirsichen und Ananas aus den Wangen hervor
Bewertung: Ein ganz großer Malt und nicht zu vergleichen mit dem, was momentan in vielen Fällen als PX-Finish auf den Markt geworfen wird. Die Solerafässer der Bodegas Fernando de Castilla geben zwar den Ton an, aber trotz ihrer klebrig süßen und fleischig-würzigen Seite lassen sie in der zweiten Reihe genügend Raum, dass der toll gereifte und fruchtige ''Bruichladdich''-Brand durchscheinen kann. Zum Niederknien köstlich!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin