Nase: süßes Malz, deutlicher Rotweineinfluss, Erdbeeren, rote Johannisbeeren, Vanille, unaufdringliche Eiche, Waldhonig, wenig Haselnuss, frisch gekochte Nudeln, Fruchtigkeit geht mit zunehmender Zeit im Glas etwas zurück und die getreidigen Noten kommen in den Vordergrund, ein winziger Hauch Schwefel kommt mit der Zeit durch
Geschmack: süß, etwas salzig, rote Früchte (Erdbeere, Johannisbeere), Vanille, Waldhonig, leicht prickelnde Eiche, etwas Weingummi,
Abgang: getoastete Eiche mit Erdbeermarmelade, etwas leicht herbe Schokolade, ordentlich Waldhonig
Fazit: Schöner, erstaunlich komplexer Standard mit Noten die man in dem Bereich sonst nicht so oft findet, zumindest nicht in Kombination. Er wandelt sich recht deutlich mit der Zeit im Glas von der rotfruchtigen in die getreidig-würzige Richtung. Konstant bleibt eine angenehme Süße. Für einen 12 jährigen Standard recht ambitioniert bepreist aber durch seine Eigenständigkeit kann er das rechtfertigen. Gefällt mir deutlich besser als der Sandend. Könnte mir vielleicht sogar mal mit in den Warenkorb hüpfen.
Nase: Wirkt in der Nase etwas unausgewogen und auch etwas jünger als angegeben. Zeit im Glas und auch etwas Wärme tut ihm gut. Zitrone, Apfel, grüne Birne, Malz, feuchte Walnussschalen, zerdrückte Weintraubenkerne, Kirschen, Zartbitterschokolade, ein Hauch Tabak und Leder, Meeresbrise (mit gutem Willen), Mandelkuchen, leicht unreife Haselnüsse, Eichenwürze.
Gaumen: Leicht seidiges Mundgefühl. Zeigt erstaunlich viel Schärfe für diese Trinkstärke. Vanille, eingelegte Kirschen, Apfel, Tabak, Malz, Toffee, angebrannter Schokokuchen, geröstete Nüsse, Kolanuss, Asche, Minze, schwarzer Pfeffer, Eichenwürze.
Abgang: Mittellanges Finish. Malz, eingelegte Kirschen, zerbissene Traubenkerne, Birne, Asche. Leicht trocken und adstringierend am Schluss.
Nun ist sie da, die neue Glenglassaugh-Linie. Ich war wirklich schon gespannt auf diese Abfüllung, aber ehrlich gesagt hatte ich mir hier etwas mehr erhofft bzw. mir beim 12-jährigen ein ausgewogeneres Ergebnis gewünscht. Hätte ich diese Abfüllung im Blindtasting gehabt, hätte ich ins Blaue hinein auf 6 bis 8 Reifejahre getippt. Insgesamt schon etwas schade, aber ich werde dennoch weiter dranbleiben und probieren, was wir in den kommenden Jahren seitens Glenglassaugh kredenzt bekommen.