________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase Ein warmes Fruchtkompott aus Kirschen, Erdbeeren, roten Johannisbeeren und Himbeeren. Fehlt nur noch die warme Vanillesauce für eine rote Grütze. Mild ausgeprägter Torfrauch, der die Fruchtmischung perfekt um eine würzige Komponente ergänzt. Salzige Meeresgischt, Strandhafer, Noriblätter. 89
Geschmack Verbflüffend weich im Antritt, die 60.4% machen sich lediglich durch Wärmeentfaltung bemerkbar. In keinster Weise bissig oder spitz. Das Fruchtkompott aus der Nase 1:1 auf der Zunge, dazu etwas Pfeffer, Sambal Oelek und Basilikum. Getrockneter Seetang, speckiger und fetter Torfrauch. 90
Abgang Ja, so wünscht man sich das: ein Abgang, in dem sich sämtliche Aromen aus der Nase und vom Gaumen langsam abbauen. Eine sehr runde Sache. 89
Fazit Obwohl in 1st-fill PX- und Oloroso Butt gereift, wird der Brennereicharakter dadurch nicht erschlagen, sondern lediglich ergänzt. 13yo klingt nach nicht viel, aber hier wirkt es so, als sei der Whisky gerade zur rechten Zeit abgefüllt worden.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Farblich schon einmal keines dieser Dark Sherry Bretter, die mitunter mehr nach Holz denn nach Whisky oder Sherry schmecken. Ohne Wasser ist der Alkohol in der Nase sehr prägnant im 1920 Blenders Glass. Mit Wasser, 3 Tropfen reichen, und etwas Zeit im Glas sind da Reifen, die auf einer mit Seetang übersäten Straße durchdrehen. Walnuss, Shisha-Tabak der Sorte “Doppel-Apfel”. Bacon Jam und schokolierte Brombeere. Zartbitterschokolade und ein Hauch Erkältungssalbe. Im Mund kommt das Destillat schön zur Geltung, mit Orangenabrieb und Limettensaft, Algensalat. Dazu Sesam. Auch Trockenfrüchte, Rosinen, und wieder Schokoaromen. Im Finish wird es dann geringfügig trocken, leichte Aschenoten und rote Beeren.
89/100
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Sattes Getreide, stoffiges Malz und ein angenehmer Islay-Torfrauch ziehen in die Nase. Der Alkohol ist für die hohe Fassstärke überraschend gut eingebunden. Ich muss an einen frischen Hefe-Backteig denken. Hin und wieder blitzen reife Zitronen durch und nach und nach kommen immer mehr Algen zur Geltung. Love it. Die ausgeprägte maritime Charakteristik gefällt mir sehr gut. Der Sherry nimmt sich stark zurück, werkelt aber im Hintergrund. Er untermalt das Gesamtbild mit leckeren Rosinen und feinen Trockenfeigen. Ein paar Tropfen Wasser wecken die Gewürze: Anis, Ingwer und ein Hauch Minze erhähen den Spannungsbogen vor dem ersten Probieren.
Mund: Ölig und intensiv trifft der Tropfen auf die Zungenspitze. Von süßlichem Torfrauch umwabert, fluten leckeres herbes Getreide, Algen und Muscheln den Mund. Vereinzelte Aschepartikel fallen auf die Zunge. Das Mundgefühl ist satt und stoffig. Pfeffer, Ingwer und Anis sorgen wohldosiert für einen ordentlichen Anschub und anschließend treten immer mehr Mandeln und Grapefruits auf den Plan. Der Sherry sorgt auch geschmacklich für einen schönen Rahmen, ohne sich je in den Vordergrund zu spielen. Das eher diffuse aber leckere Fruchtbild ist nicht auf der ganz hellfruchtigen Seite zu verorten: auch im Geschmack mischen schöne Trockenfrüchte mit – allen voran wieder Trockenfeigen. Im Übergang zum Finish gewinnt die Eiche an der Seite der Grapefruits zunehmends an Kraft. Die Geschmacksentwicklung gefällt mir sehr gut. Ein prima Holzgeschmack entfaltet sich ohne Hast.
Abgang: Das Finish ist mittellang bis lang. Ohne weitere Überraschungen klingt der Tropfen in sich stimmig aus. Eichenholz, Algen, der maritime Torfrauch und Grapefruits lassen keine Wünsche offen. Ganz zum Schluss gibt es noch einen leckeren Schuss schwarzen Kaffee.
Charakter: Ein intensiver Caol ila mit einer vergleichsweise stark ausgeprägten maritimen Charakteristik und einem dezenten Sherryeinfluss. Nicht allzu komplex, aber ausgesprochen harmonisch und hervorragend gut trinkbar.
Bewertung: Mit einem Extrapunkt für den schönen maritimen Einschlag und die hervorragend passende dezente Sherry-Untermalung gibt es von mir genussvolle 90 Punkte.