Aroma: Fruchtig und süß im Antritt. Das Finish hat auf jeden Fall seine Spuren hinterlassen. Pfirsich, Birne und etwas Malz. Keine beerige Jugendnote. Vielleicht die Birne? Dann wüsste ich endlich woher der MC Clearach seine jugendliche Birnennote her hat. Etwas Eichenwürze ist auch zu finden.
Geschmack: Süß und ölig tritt er an. Wieder süßer Pfirsich und reife Birne. Für 46,5% hat er auch ordentlich Power. Die Eiche würzt den Whisky in passender Intesität. Richtung Abgang wird er ganz leicht bitter und ich habe immer den Eindruck von einer ganz ganz leichten Rauchigkeit.
Abgang: Nachdem er im Mund bitter wurde ändert sich das im Abgang. Er wird im Abgang zuckersüß und bietet wieder reife Birne (Diese leicht prickelnde Süße wenn man in eine reife saftige Birne beißt.)
Fazit: Den finde ich richtig gut. Wenn die Birne die jugendliche Note ist, dann darf er auch jung sein. Ich hätte den nicht länger im Fass gelassen. Lecker und ein Kaufkandidat. 4 Jahre... Hut ab!
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Gaumen: Prickelnd und ich muss sofort an Sekt und Sektbowle denken, helle Blüten, süße Birne und Eiche. Das Bourbonfass ist deutlich zu schmecken.
Abgang: Das Prickeln ebbt ab, es entstehet eine schöne Öligkeit, der Einfluss des Marsallafasses kämpft sich nach vorne und bringt eine schöne satte Süße mit. Das noch leichte Nachprickeln erinnert an Spearmint und ich denke an Strohblumen.
Bewertung: Bis zum Abgang dominierte das Bourbonfass, im Abschluss zeigte sich das Marsalafass was den Abgang sehr schön machte. Die Süße war nicht aufgesetzt, das anfängliche Prickeln wertet den Whisky etwas ab aber dennoch gefiel er mir, auch wenn es kein Nachkaufkandidat ist.
Nase: Fruchtig prickelnd, sehr viel Birne im Spiel, Zitronensorbet, junge knackige Gerste, aber ohne hefigen Beigeruch, einfach nur saftiges grasiges Getreide, eine leichte helle Weinbeerennote sorgt mitsamt dem prickelnden Grundcharakter und einem säuerlichen Touch für ein gewisses Prosecco-Feeling, etwas Eiche kommt auch durch, aber eher die toastig vanillige Variante
Gaumen: Süß und sehr weich, gleichzeitig durch das Destillat recht verspielt, zur grasigen Gerste gesellt sich nun das Malz, ein Birnenfruchtgummi wächst zu einer ausgewachsenen vollreifen ''Williams'' Birne heran, krasses Birnenaroma, durch die erkennbare Eichenbegleitung könnte das auch ein fassgelagerter Birnenschnaps sein, Vanille, das Prosecco-Prickeln nimmt zu, helle Weinbeeren, Karamell hat etwas zu viel Farbe bekommen, ein wenig bitterlich hinten raus, als wäre ein Traubenkern zerbissen worden
Abgang: Eher kurz, leicht angebrannter Karamell, jetzt deutlich malziger, Vanille, Holzwürze macht sich breit, eine winzige Spur Röstkaffee, zuletzt setzt sich aber die dauerpräsente vollreife Birne wieder durch und klingt zuckrig süß aus mit dem kühlenden Nachgeschmack eines gerade eben gelutschten Eisbonbons
Bewertung: Merklich jung, aber rund und stimmig, überrascht mich dieser Malt doch auf positive Art. Der lässt sich richtig gut trinken und besitzt keinerlei Störfaktoren, auch wenn eine längere Reifezeit sicher nicht geschadet hätte.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Nase Säuerliche Früchte, insbesondere grüne Trauben, Stachelbeere, Kiwi. Frische Hefe, frisch von der Rinde befreite junge Haselnusszweige, Schnittblumen, frischer Grasschnitt. 82
Geschmack Hier macht sich - im Gegensatz zur Nase - das Marsala Finish sofort bemerkbar, und zwar in Form von Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und einer leichten Kirschmarmeladennote. Während sein Auftritt in der Nase ein „grüner“ war, liegt sein Schwerpunkt hier auf der Zunge wesentlich mehr auf dunkel anmutenden Noten, obgleich er auch hier spritzig, prickelnd und teilweise blumig wirkt. Leicht pilzig und modrig, säuerlich, herb. 83
Abgang Im Abgang kurz und knackig und mit einer Rückkehr der grünen Aromen aus der Nase. Traubenkerne, Stachelbeere, Birnenmus, Kiwi. 81
Fazit Da schreiben sie doch tatsächlich ‚4yo‘ auf‘s Label, sehr sympathisch. Und man bekommt genau dies: einen noch sehr jugendlichen Whisky, der allerdings trotz seiner kurzen Reifezeit erfreulicherweise schon einiges an Aromen auffahren kann.
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