Nase Ein maritim-salziger Beginn, tendiert (noch?) wesentlich mehr in Richtung Ex-Bourbon- & Rum-Cask-Aromen als in Richtung Sherryfassaromen, obwohl die Sherryfässer mit 55% den größten Anteil ausmachen (Ex-Bourbon: 35%, Rum Casks: 10%). Vanillepudding, Rapshonig. Mineralisch und leicht rauchig mit Holzwürze und etwas Thymian. In der Nase prickelnde Multivitamin-Brausetablette (Pfirsich, Mango). Traubenkerne, Rhabarber, Stachelbeerkompott.
Geschmack Sehr kräftiger Antritt mit einer auf der Zunge prickelnden Note. Wie in der Nase überwiegen auch hier Aromen aus dem Ex-Bourbon Cask, allen voran Honig und Vanille. Hinzu kommt hier Limettensaft, Rhabarber, Ananas und eine aufgelöste Multivitamintablette. Liefert ein trockenes Mundgefühl, das zusammen mit dem nach wie vor anhaltenden Prickeln eine Assoziation von Champagner aufkommen lässt. Herb-mineralisch, zunehmend rauchig. Eine süße Gummibärchennote (die grünen und weißen) breitet sich aus.
Abgang Trocken und würzig mit abklingenden Fruchtnoten (vornehmlich bleibt Limettensaft), prickelnd, mittellang.
Fazit Mein Sample des aktuellen Local Barley wartete schon ein Weilchen darauf, geöffnet und probiert zu werden und da beim gestrigen Springbank Society Tasting bei Cadenhead‘s Cologne der 11yo Local Barley Bestandteil des Line-up war, bietet sich eine Nachevaluierung geradezu an, zumal für mich gestern Abend der Local Barley im Verhältnis zu den anderen dargebotenen Erzeugnissen aus dem Hause Springbank keine überragende Position eingenommen hatte. Wie es sich nun zeigt, bestätigt sich dieser Eindruck, auch losgelöst von anderen Geschmackseindrücken. Gestern: 86/87/86, heute: 86/86/86. Dieses Prickeln in der Nase und auf der Zunge macht den Whisky recht scharf, etwas mehr Cremigkeit würde ihm m.E. sehr gut tun.
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