Nase: Erfrischend rotfruchtig mit Himbeeren und Johannisbeeren, auch Erdbeeren und Sauerkirschen sind dabei, hat was von roter Grütze, Vanillesauce gibt es passenderweise dazu, ein sehr angenehmes Eichenprofil, getoastetes Holz, Tannine sind ebenfalls im Spiel, erweitern aber nur unaufdringlich das Aromenspiel um ein paar Gewürznoten, Szechuan-Pfeffer, Kardamom, eine winzige Spur Zimt, der Fruchtanteil wird mit der Zeit noch vielfältiger, Mandarine, knackiger ''Pink Lady'' Apfel, bisschen Aprikose
Gaumen: So fruchtig wie der Geruch vermuten lässt, Mandarine, kandierte Orange, es folgt ein großer Löffel rote Grütze, viele Erdbeeren und Himbeeren sind darin verkocht worden, Sauerkirsche, ''Saure Johannisbeeren'' von ''Katjes'', getoastetes Eichenholz mit viel Vanille, nach dem leicht prickelnden Start wird es sehr cremig, Vanille-Karamellpudding, geröstete Haselnusssplitter als Topping, Milchkaffee, Schokolade, ansprechend malzig, hinten raus etwas mehr Tannine, bleibt aber im Rahmen, in der Pfanne gebräunter geschroteter Szechuan-Pfeffer, minimal Zimt, ganz wenig Süßholz
Abgang: Hier lässt er leider schnell an Intensität nach, die malzig-röstigen Momente des späten Geschmacks mit etwas Haselnuss und Karamell verblassen zusammen mit den Mandarinen und roten Beerenfrüchten ziemlich zügig, das getoastete tanninige Eichenholz mit Vanille und einem subtilen Anklang an zerbissene Johannisbeer- und Himbeerkerne bestimmt den Ausklang, bisschen Majoran und Bohnenkraut, als Nachgeschmack noch etwas Schokolade und Milchkaffee
Bewertung: Ich empfinde den Säurekick des Weins als gelungenen Konterpart zum restlichen Geschehen. Der feinmalzige Brand von ''Glentauchers'' passt hierzu recht gut. Eine gelungene Reifung im Rotweinfass, auch wenn der Abgang gerne etwas länger sein dürfte.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Aroma: Er beginnt direkt mit schönen Rotweinnoten. Himbeeren und Johannisbeeren wie von @Boletus beschrieben und eine schöne Weinsäure. Etwas erdig und jetzt kommen noch süße Noten zum Vorschein. Süße reife Heidelbeeren. Obwohl der Rotweineinfluss ziemlich stark ist habe ich das Gefühl, dass vom Whisky immernoch genug zu spüren ist. Dezente Gewürz-, Heu- und Malznoten. Der Eicheneinfluss ist trotz der 17 Jahre Reifung sehr dezent und wirkt reif und gesetzt. Ein ganz kleines bisschen Vanille.
Geschmack: Stark und ölig tritt er an. Trocken und fruchtig geht es weiter mit einer dunklen und trockenen Beerensüße. Wie ein sehr trockener Rotwein, aber mit 50% Alk. Hier zeigt der Rotwein, was er kann. Der Whiskyeinfluss ist auch im Mund nicht ganz verschwunden. Wieder Gewürze und die leichte Malzigkeit. Ich denke im Mund kann man froh sein, dass sich die Eiche vornehm zurückhält.
Abgang: Er belegt eine ganze Zeit lang den kompletten Mundraum bevor er Gewürze und getrocknete Kräuter zeigt. Etwas Süßholz und dunkle Schokolade (80%+ Kakao)
Fazit: Tolle und mutige Rotweinabfüllung. Wenn hier die Eiche noch zugeschlagen hätte, wäre das Ergebnis so nicht trinkbar gewesen. Aber dieses Fass wurde zur besten Zeit abgefüllt. Den Whisky würde ich fast als ein MUSS für Rotwein-Whisky Fans bezeichnen.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.