Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Nase Sherry, wohin sich die Nase auch wendet. Wie bereits beim Hazelburn 13yo 2007/2020 offenbart sich sofort eine glasklare Oloroso-Nase, direkt daneben aber steht schon der typischer Springbankcharakter in den Startlöchern, der sich auch bei diesem Hazelburn mit mineralischen und maritimen Noten zeigt. Getrocknete Feigen und Datteln, Rosinen, Pflaumen, getrocknete Aprikosenstückchen, eine alte Ledertasche, aromatisierter Pfeifentabak, Nougat, bröselige dunkle Schokolade. Dazu ein sehr angenehmer Kellermoder mit feuchtem Holz und dem Duft von bereits seit Jahrzehnten eingewecktem Obst. Derb und maritim zugleich, ein Kunststück, welches in dieser Form nur Springbank bewerkstelligen kann.
Geschmack Hier kann man gut beobachten, dass Muff und Moder in der Nase nicht zwingend mit einer Schwefelnote einhergehen müssen. Schon die Nase war in dieser Hinsicht blitzsauber, auf der Zunge verhält es sich ebenso. Die 54.2% wirken optimal, ein wärmender und angenehm kräftiger Antritt mit Rosinen und süßen Datteln, getrockneten Aprikosen und Brombeeren. Mineralische Akzente lassen nicht lange auf sich warten - dieser leckere, klassische Springbank-„Dreck“, hier bekommt man ihn in Reinform serviert. Modriges und feuchtes Holz, Leder, Tabak, dunkle Schokolade und Nougat verleihen ihm einen vollen Körper und sorgen für Tiefe.
Abgang Passend zum bisherigen Auftritt legt er einen langen Abgang hin, in welchem sich das gesamte Aromenspektrum der Zunge wiederfindet. Insbesondere die Trockenfrüchte und Brombeeren verweilen lange, modriges Holz ebenso, da freut man sich, wenn die Fade Out-Taste klemmt.
Fazit Hätte ich diesen Hazelburn blind im Glas und man würde mir die Frage stellen: Springbank oder Hazelburn?, würde ich ohne langes Zögern auf einen Springbank tippen. Obwohl dies eine aktuelle Abfüllung aus dem Jahr 2022 ist und er sich damit potenziell für die Kategorie Wir-gehen-jetzt-auch-mal-mit-der-Mode mehr als qualifiziert, wirkt er sehr klassisch und erinnert mit seinem Profil an die ersten Batches des Springbank 12 CS. Dreckig und durchaus sperrig, kein Leisetreter, aber dennoch in absoluter Balance.
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Hast du den Tropfen hier zufällig mit dem Hazel 16yo von Cadenheads mal verglichen? Ich hab und darum steht für mich dieser Hazel hier ganz tief in dessen Schatten, vor allem aber weil der von CA echt ein Hammer ist. Ob das bei dem eher filigraneren Hazelburn-Destillat gut ist oder nicht, ist nicht so leicht zu sagen. Aber ich freue mich auf diesen Hazel hier, wenn der von CA (eh bald) leer ist und ich den Geschmack dann eher schon vergessen hab (mein Vergleich kam durch ein Sample Zustande)