Nase: zunächst bemerkt man die Glenmorangie typische Signatur mit Süßgebäck und Vanille, allerdings kommen sogleich unreife grüne Äpfel und steinharte Birnen mit hinzu, unreife Zwetschgen, Zitrusnoten und saure Trauben. Die deutliche Eichenholznote ist von einem unangenehm bitteren Stich geprägt. Zu lang gezogener grüner Tee, etwas Zimt
Geschmack Die Nase bestätigt sich im Grunde mit unreifen Äpfeln und Birnen. Auch die sauren Trauben und unreifen Zwetschgen kommen gleich hinzu. Weiterhin etwas heller Tabak und eine ausgeprägte grünstichige Eichennote mit einem ungesunden Hang zur Bitterkeit. Ein paar Hagebutten glätten die ansonsten doch eher rumpelige Fahrt. Zimt.
Abgang erneut zu lange gezogener grüner Tee mit entsprechend bitterer Ausprägung, zerbissene Traubenkerne, neben der Eiche mit deutlich herben Einschlag zeigen sich zumindest noch ein paar angenehmere Röstnoten und heller Tabak, Zimt, Kakaosplitter. Mein Bedürfnis nach einem weitereren Schlückchen schwindet,
Fazit Für mich ist dieser Cognac Cask Finish ein eher enttäuschender 'Morangie. Vor Allem die unreifen Äpfel/Birnen/Zwetschgen und sauren Traubennoten verursachen bei mir Bauchweh. Auch die Eiche geht mir hier eine gute Spur zu sehr in die Bitterkeit. Fast scheint es so, als ob das Holz der verwendeten Fässer von Dr. Bill gerade eben noch zugeschnitten wurde und das frisch geschnittene Holz dann direkt zu Fässern verarbeitet wurde, an statt dieses zunächst erst einmal einige Monate zu trocknen. Ich kann mir nicht helfen, aber das Gesamtergebnis wirkt unrund und teilweise unangenehm.
Nase: Erfrischend fruchtiger Beginn mit knackigen grünen Äpfeln und leicht säuerlichen Birnen, ein kühlender Hauch Menthol weht um die Nase, wie eine Mischung aus ''Haribo'' Apfelringe und Eisbonbons, unreife Orangen, die Eiche hat einen gewissen Grünstich, süßlicher harziger Baumsaft tropft aus einem umgeknickten Zweiglein, Zitronenkuchen und Weinbrandbohnen im Hintergrund, durch Luftzugang baut sich etwas mehr Vanille auf
Gaumen: Kommt anfangs recht geschmeidig in den Mund mit der Süße von Biskuitkuchen und einem Klecks Honig, säuerliche Fruchtaromen von ''Granny Smith'' Äpfeln und bissfesten Birnen treten hervor, der Strunk einer noch grünen Ananas, zu früh geerntete weiße Weinbeeren, etwas Zitronenabrieb, grünfleckige Orangen, mit zunehmendem Aufenthalt im Mund nimmt die Eiche an Fahrt auf, frisches Holz mit vielen Tanninen dreht es in eine harzig herbe Richtung, dunkle Schokolade
Abgang: Gerade so mittellang, die tanninlastige Eiche steigt gewaltig auf die Bremse und hinterlässt einen harzigen Abrieb, Vanilleschwaden steigen auf, ziemlich trocken, zu lange gezogener grüner Tee, Birnenschale mit einer ordentlichen Ladung Gerbstoffe, eine seltsame Erinnerung an holzige ''Manzanilla'' Oliven taucht auf, zum Abschluss sorgen angenehme Röstaromen für einen versöhnlichen Beitrag neben dem jungen Frischholz, Kakao, Kaffee
Bewertung: Nachreifungen in Cognacfässern erachte ich immer als eine recht schwierige Angelegenheit und auch hier wurde dem Malt meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Gefallen getan. Es überwiegen im Geruch und im Geschmack zwar noch die frischen und fruchtigen Momente, allerdings zeigt sich im Abgang ein doch recht herber Holzeinfluss, der dem Whisky doch einiges an Süffigkeit nimmt. Schade!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin