Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Es begrüßt mich ein sahnig-fruchtiges Aroma mit richtig viel Kakaopulver. Ganz eindeutig keine Schokolade, sondern eher der Geruch, als hätte man eine Packung Backkakao aufgemacht. Fruchtmäßig sehr schön mit Ananas, Banane, Mango, Litschi u.v.m. Im Hintergrund ein recht getreidiges Aroma, was sogar stärker als die Spuren von der Melasse wirkt. Weiter geht es mit Wundpflaster (frisch), Kamille, Minze, Vanille und ein Hauch Curry. Sehr öliger und milder Antritt mit viel Vanille und Kakao. Die Früchte aus der Nase findet man, allerdings ein Hauch mehr Säure als erwartet. Getreide- und Melassenoten halten sich gleichberechtigt. Zunehmend kommt jetzt das Holz; warm und voluminös. Wieder deutlich Kakaopulver und dazu Espresso-Bohne. Langer Abgang mit einnehmeden Eichenfassaromen. Viel Kakaopulver, Espresso, ausklingende Vanille- und Zitrusnoten.
Ein schöner Rum, der eigentlich Whiskytrinkern gut gefallen sollte. Kakaopulver hatte ich selten so deutlich in einer Sprituose. Mit abnehmenden Füllstand jedenfalls immer interessanter. Klasse eingebundener Alkohol und sehr intensiv der Rum.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Nase: Ein wenig zurückhaltend, aber dennoch einladend fruchtig, Mandarinen, holziger Ananasstrunk, säuerliche grüne Äpfel, getrocknete Mangostreifen, trockene Eichenbretter mit einer dünnen Schicht Holzmehl bedeckt, daneben steht eine offene Tube mit eingetrocknetem Holzleim, Luftkontakt kitzelt getoastete Aromen sowie Vanille und Kakao heraus, weiter im Hintergrund lassen sich milde Kräuter entdecken, Melisse, Zitronenthymian, Kamille, beim tiefen Einschnaufen sind noch ein paar komische Aromen dabei, die mich irgendwie an im Holzfass gereiften Apfelbalsamessig und selbstgemachte Mayonnaise (mit ein klein wenig Senf versteht sich) erinnern
Gaumen: Entfaltet sich nach einem kurzzeitig verstörenden Apfelessig-Mayonnaisemoment mit einer feinen Süße von Melasse und braunem Zucker, Holzstaub, die Eiche ist nun viel deutlicher und würziger vorhanden, keine Bitterkeit verbreitend, sondern nur eine angenehm toastige Grundstimmung mit Vanille und einer ordentlichen Ladung Kakao, geröstetes Popcorn, die Mundschleimhaut wird immer wieder durch sterile Mullbinden abgetupft, frische Früchte sind nun Fehlanzeige, stattdessen länger gelagertes Müsli mit kandierten Papaya- und Mangostückchen und vereinzelten Rosinen
Abgang: Nach einer blitzschnellen alkoholischen Verpuffung lässt die Intensität zügig nach und es folgt ein sehr milder Abgang, der sich aber doch relativ lange dahinzieht und die verschiedenen Aromen des Geschmacks in abgeschwächter Form Revue passieren lässt, trockenes Eichenholz mit Kakao und Vanille sind die Hauptakteure, ein wenig Röstkaffee, zum Abschluss schiebt sich noch einmal der Tropenfrucht-Mix aus den Wangen hervor und macht Lust auf das nächste Schlückchen
Bewertung: Dieser Rum kommt zwar ein bisschen leisetreterisch rüber, weswegen er nebenbei genossen aufgrund seiner süffigen Grundausrichtung vielleicht als nichtssagend abgestempelt werden könnte, aber mit genügend Standzeit zur Entfaltung und der nötigen Aufmerksamkeit lassen sich einige schöne Aromen entdecken. Gefällt mir gut!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin