Nase: Eine sehr spannende Nase. Zwar nicht besonders elegant, aber gerade der Rauch ist herrlich speziell. Der erinnert mich nicht an Islay, sondern eher an Holzkohlerauch - auch etwas angenehmer Schwefel (Streichholzzündkopf) ist hier mit im Spiel. Dazu zarte Aromen von eingelegten Kirschen und Pflaumen, aber auch von dunkler Schokolade, Lakritz, Heu und schön würziger Eiche machen sich daneben breit.
Spannende und sehr eigenständige Abfüllung. Der Rauch hat keinen maritimen Charakter. Er erinnert mich witzigerweise an den von so manchem Alrik aus der Hammerschmiede.
Der hat mal so richtig ne eigene Nase. Süß, vergoren, Biotonne, Käsefüße, säuerlicher Schweiß, Abgase. Mit der Zeit etwas Sherry, auch ein paar Nüsse, aber der Ersteindruck ist nicht einladend. Er dampft etwas aus mit der Zeit, aber leider nicht ganz.
Im Mund ein kaltes rußiges Holzkohlestück, etwas chemisches, bitter, pfeffrig.
Der Abgang ist ganz nett, nussig. Auch Sherry, deutliche Torfnoten nun, etwas Frucht. Durchaus angenehm, wenn auch auf der herberen Seite.
OK, der ist eigen, ich habe ihn nun ein paar mal probiert, wir werden keine Freunde, aber er ist in seiner Art hochspannend. Sowas hatte ich noch nie im Glas. Ggf. noch Inchmoan. Aber gut, dass der Nachklang so angenehm ist, mit Nase und Aroma gewinnt der bei mir nichts.
Fehlkauf? Vielleicht. Der wird ne zeitlang stehen. Klassisches Stammtischmaterial der schrägen Sorte. Man sollte nur was gutes noch dazu einpacken.
"I find the whole business of religion profoundly interesting. But it does mystify me that otherwise intelligent people take it seriously." (Douglas Adams) Samplebörse - Tom na Gruagaichs kleine Gipfelbar