Nase: Der Whisky beginnt mit blumigen Noten und geht schnell zu sehr reifen Pflaumen über. Dann Malz und schwarze Johannisbeeren, Vanille. Die Frucht wandelt sich in süße Weintrauben und Mandarine, dazu weiterhin Getreidearomen.
Gaumen: Sehr weich und cremig, leicht bittere Johannisbeeren, Stachelbeere und wieder das Malz. Die Pflaume zeigt sich etwas unreif. Im Hintergrund eine ganz entfernte Spur Ingwer, kaum spürbar, ansonsten wenig Würze.
Abgang: Cremig und eher mittellang, wieder sehr malzig. Jetzt kommt der Ingwer stärker durch, hält lange und trocken mit einer leicht prickelnden Schärfe an.
Fazit: Dieser Bladnoch hat eine schöne Linie von süßer Frucht zu einer leichten Schärfe, insbesondere der Abgang hat es mir sehr angetan. 85/100 Punkte (2021)
Nase Leichte Nase mit anfänglich dezenten Aromen. Junge, spritzige, leicht käsige Eindrücke zuallererst. Viel Zitrone in Kombination mit Malz, Keksteig und einem würzig, scharfen Touch von weißem Pfeffer oder Ingwer. Nach ein paar Minuten erscheinen säuerliche Fruchtnoten, Stachelbeeren und Preiselbeeren mit Orangen. Etwas Staubzucker und Vanille. Nase wird gesetzter, Aromen werden deutlicher. Milchschokolade mit leicht gerösteten Haselnüssen liegen im Hintergrund, die Frucht wechselt jetzt auch mehr zu Erdbeeren und Heidelbeeren. Hier macht sich der Einfluss der Rotweinfässer bemerkbar. Der Geruch ist speziell, mit mehr Luft und Sauerstoff wird er aber ausgewogener und entwickelt sich zum Besseren.
Geschmack Sehr weiches, cremiges Mundgefühl. Er startet überraschend süß mit Staubzucker und Toffee im Mund. Wechselt ziemlich zügig zum fruchtigen Teil über mit Erdbeermarmelade, Himbeeren und Pflaumenmus. Rasch zeigt sich danach eine deutliche Würzigkeit mit einem kurzen Peek an Schärfe mit Ingwer, Zimt und Pfeffer. Den Alkohol merkt man im Geschmack deutlicher, als in der Nase. Hier ist die vermeintliche Jugend des Malts doch erkennbar. Im Mittelteil im Mund wird es herber und trockener, die Eiche der Fässer kommt durch.
Abgang Sehr cremig am Ende mit Milchschokolade und Haselnüssen sowie Zwetschken. Adstringierend vorne beim Zahnfleisch. Die Eiche setzt sich mit einem immer deutlicherem bitter, herben Aspekt schön langsam durch. Nicht allzu langes, wohlwollend mittellanges Finish.
Fazit Ich bin zwiegespalten. Der Whisky fängt mit seiner spritzigen, leicht ins käsige gehenden, Nase reicht unorthodox an. Mit mehr Luft und Ruhe wird es besser. Dann kommen immer mehr angenehme Fruchtnoten zum Vorschein. Im Geschmack ist es genau umgekehrt. Hier beginnt es schön süß und fruchtig und wird dann jedoch flott scharf und herb. Dies gefällt mir weniger gut. Im Finish wird es wieder cremig mit Einschlag von Milchschokolade und aromatischer Eiche und lässt ihn gut enden. Hm. Ich weiß nicht genau, was ich von ihm halten soll. Er ist ganz sicher besser, als der Vinaya, der Liora liegt aber klar vor ihm. Bladnoch ist eine spezielle Brennerei. Brauche ich von ihm eine Großflasche? Nein.