Direkt nach dem 2004er hat er es schwer und er verliert Dank meiner persönlichen Vorlieben minimal in Punkten. Wobei der Antritt da genau meinen Geschmack trifft. Nichtsdestotrotz ein toller Whisky, der überwiegend auf der trockenen Seite der Aromen unterwegs ist. Tolle Kaffeearomen auf jeden Fall, die ich in der Intensität in Whisky selten gefunden habe.
Geruch Im Vergleich zum 2004er etwas zurückhaltender, würziger, eventuell auch leicht süßer, Vollmilchschokolade mit Gewürzen, über allem liegt eine leichte Holznote, relativ nussig auch schon in der Nase, das macht mir Hoffnung auf mehr im Mund, eher filigran unterwegs, was nicht heißt dass er lasch ist, aber er haut einem die Aromen nicht direkt um die Ohren, etwas angewärmt kommt das Holz noch stärker durch, leicht säuerlich, kurz muss ich an Bircher-Müsli denken, geröstete Kaffeebohnen, mit der Zeit wird er immer trockener, die Schokolade wandelt sich ins Zartbittere, nach dem ersten Schluck bestätigt sich der eher trockene Eindruck gegen Ende, Zartbitter par Excellence
Geschmack ui, starker Antritt, trockenes Mundgefühl, hier jetzt stark Rosinen, Zartbitter, die Röstaromen sind da, aber verzögert und spielen nur die zweite oder dritte Geige, viel Kaffee, Eiche, intensiv, braucht kein Wasser, der zweite Schluck ist im Antritt etwas lieblicher, wieder massiv dunkle Frucht und in Verbindung damit auch Süße und cremig, dann schlägt es wieder ins Trockene um, ein wirklich mundfüllender Whisky
Abgang der Nachklang ist sehr trocken, selten soviel Kaffee in einem Whisky gehabt, leicht fruchtig noch adstringierend, ein Hauch von Nuss noch, wärmend, regt zum Schmatzen an, sehr langanhaltend
Geruch: Alkohol spürbar, volles Aroma, Rosinen, Pflaumenmarmelade, dunkle Beeren, Tabakaromen, Schokolade mit hohem Kakaoanteil, die Eichenwürze bildet trotz der intensiven Sherrytöne eine feste Klammer um den Aromenstrauss, intensiv Vanille, Süsskirschen, Karamell, frische Sägespäne, Eukalyptus, weisser Pfeffer mit durchaus Schärfe, Eichenmuffigkeit, minimal alter Putzlappen, mineralisch, der Alkohol ist leider ständiger Begleiter, erfreulich ist hingegen die Wechselfreudigkeit dieses Malts hinsichtlich der möglichen Eichenaromen, die scharfen Holztöne bleiben aber erhalten, je länger ich den Glenfarclas erschnüffle, je mehr Schafstall offenbart sich, Gott sei gedankt nur in kurzen Schüben
Geschmack: vollmundig, kraftvoll, mehr als deutliches Prickeln, süss, Rosinen, aber auch im Mund ist der Alkohol trotz Verdünnung recht zügellos, was verhindert, dass ich die Sherryaromen ungehindert geniessen kann, Eichenschärfe, ausgiebig weisser Pfeffer
Abgang: mittellanger bis langer Abgang, selbst jetzt spielt der Alkohol noch eine unrühmliche Rolle, scharf, pfeffrig und salzig sekundiert vom Eichenfass wird der Malt zum Schluss noch bemerkenswert trocken.
Fazit: Glenfarclas war bislang für mich immer der Inbegriff von gekonntem Fassmanagement - bislang. Der nur mittelprächtig eingebundene Alkohol tut hier das Seinige. Für mich kein Genuss.