Nase: Dezente Fruchtaromen werden intensiver. Marmelade oder eine undefinierbare Fruchtmischung vermischt sich mit einer leicht sprittigen Alkoholnote. Leichtes Bizzeln macht die Nase frei, jetzt kommen Mandarinen und Aprikosen aus der Frucht. Weiße Trauben und überreife Früchte ergeben eine undefinierbare Fruchtigkeit.
Geschmack: Eine säuerliche Süße ?!? dringt beim ersten Schluck durch würzige Eichennoten. Die flache Fruchtnote verleiht dem herb würzigen Holz ein besonders Aroma. Undefinierbare Aromen werden immer herber und versprühen jetzt eine dezente Schärfe.
Abgang: Herb und doch fruchtig beginnt der Abgang. Die würzig herbe Eichenelemente flachen relativ schnell ab und ein leicht bitteres Aroma hinterlassen eine Hauch von Lakritze.
Fazit: Ein sehr ungewöhnliches Finish! Säuerlich und doch süß, fruchtig und doch herb. Komplex und doch irgendwie undefinierbar. Interessant aber nicht unbedingt mein Geschmack. Ich tippe auf ein Weinfinish.
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Mund: Anfangs mild cremig, Sherrynoten, flüssiger Honig, Rosinen, Waldbeeren, Milchschokolade und Kakao, kein Rauch. Hintenraus dann doch deutlich Eiche und Pfefferschärfe.
Finish: Ziemlich lang, erst süß dann trocken werdend, Zartbitterschokolade.
Kommentar: Sehr angenehm süffig, langer Abgang, leckeres Teil.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.
Nase: Rote Weintrauben sowie rote Johannisbeeren und Schattenmorellen geben eine leicht säuerliche Fruchtnote vor, mit Nelken gespickte Orange, kräftige Tannine, Renekloden mit Zimt eingeweckt, lackiertes Holz, Walnuss mit Häutchen, getrocknete Feigen, Kletzenbrot, Melasse, kräftige aromatische Eiche, ein pfeffriger Grundton ist zudem vorhanden
Gaumen: Dunkler Waldhonig vereint sich mit der Traubensüße von Sultaninen, Bienenwachs, Gewürzorangen, Espresso mit viel braunem Zucker, verwobene Gerstenaromen, der Brand besitzt noch viel Wumms, dann schlägt die Eiche ein, dunkle Schokolade, Schattenmorellen, eine dunkle Lakritzenote (''Bärendreck'') bildet sich, kräftige Tannine
Abgang: Langer Abgang, angebrannte Rosinen, Honig und Zimt, Pfeffer, Latschenkiefer, die Tannine sind extrem ausdrucksstark, die Gerste wird von der Lakritze erdrückt, Brombeeren mit zerbissenen Kernen, Anis, leichte Tendenzen zur Bitterkeit, Espresso, Walnuss mit dickstem Häutchen, Vanille, ein minimaler Eindruck von Rauch entsteht zum Schluss
Bewertung: ''Blair Athol'' hat bestimmt nicht den feinsten Brand, aber die Intensität des Malts kann es auf jeden Fall noch nach 26 Jahren Reifezeit in den aufgehübschten Fässern mit den darin eingeimpften Aromen aufnehmen. Ein kräftiger Whisky für die konzentrierte Auseinandersetzung mit der innewohnenden Komplexität. Nicht unbedingt leicht zu genießen, aber durchaus sehr empfehlenswert.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin