Art: Single Malt Region: Highlands Abfüller: Tullibardine
Alter: (mind.) 14 Jahre Brenndatum: 2005 Abfülldatum: 2020 Fasstypen: 1st Fill Bourbon Vollreifung, vermählt mit einem Anteil an 1st Fill Sherry Finish Alkohol: 46 %vol Preis: ~60€ Limitiert auf 17550 Flaschen
Nase: Schöne fruchtige Aromen von reifen roten Äpfeln und saftigen Pflaumen, auch etwas Birne ist dabei, Orangenmarmelade, Dosenmandarinen und -pfirsiche, a bissl Milchschokolade, Haferflocken werden mit einem Löffel voll Lindenblütenhonig verrührt, sehr blumig mit einem kleinen Hauch Veilchen, knuspriger Mandelkrokant, zunächst erstaunlich wenig Vanille, die Eiche versteckt sich ebenfalls ein bisschen, nur im Hintergrund finden sich ein paar toastige milde Holznoten, erst mit viel Luftzugang kommen vermehrt röstige und holzige Aromen zum Vorschein, auch die Vanille wird deutlicher
Gaumen: Saftiger und fruchtiger Start, Dosenpfirsiche gefolgt von einer leicht säuerlichen Zitrusnote, Zitronen- und Orangenerfrischungsstäbchen, Mandarine, die anfänglich saftigen Früchte verschwinden und es bauen sich Röstaromen auf, milder ''Java''-Kaffee, die Getreidigkeit nimmt zu, zur an Haferflocken erinnernden Müslinote kommen nun Röstmalz und auch ein paar Trockenfrüchte hinzu, wird nussiger, gebräunte Mandelsplitter, die sehr milde Eiche entlässt ein paar Vanilleschwaden, knuspriges Weizentoastbrot, Apfelchips sowie gedörrte Aprikosen und Sultaninen, dahinter ist die leicht parfümiert wirkende Mischung aus Pflaumenwein und dem minimalen Anklang an Veilchen zu finden
Abgang: Mittellang und sehr mild, etwas Honig und Vanille, Äpfel sowie Birnen und Pfirsiche sorgen für einen fruchtigen Abschied, auch die Trockenaprikosen spielen wieder mit, nun eher malzig als getreidig, Röstkaffee, Krokant, blanchierte Mandeln, eine trockene und sanfte getoastete Eichennote bereitet auf das Ende vor, bevor nur noch eine Erinnerung an die Haferflocken mitsamt Sultaninen und getrockneten Aprikosen übrigbleibt
Bewertung: Es ist wirklich mal wieder schön, einen Malt mit 1st Fill Sherryfass-Anteilen im Glas zu haben, der nicht versucht mit dunkler Farbe und klebriger Süße zu punkten, sondern eher die leisen und zurückhaltenden Töne auffährt. Herrlich altmodisch, dabei frei von Fehlnoten und große Trinkfreude bereitend. Süffig und lecker!
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Golden schimmert es im Glas, es riecht nach altem Eichenfass. Zitrusfrucht, überreife Banane, Trockenfrucht und Quittenschale.
Im Mund wirds kremig, wachsig gar, was zuvor fast staubig war, etwas Pfeffer weckt den Gaumen, Fruchtkompott und süße Trauben.
Etwas Minze über Schokoladensplitter, dunkler werdend, doch nicht bitter. Das Wachsgefühl lässt all das lang verweilen, komplex und rund, so will ich meinen.
Fast widerwillig geht und wird er schwächer, angenehm und doch kein glatter Zecher, Der Tullibardine The Murray Double Wood, 15 Jahre alt, bezahlbar, für Genießer gut.
Gruß G.
Ich bin nur manchmal zu weise um über jeden Stock zu springen. Oft bin einfach nur zu alt.