Glenrothes 2007/2015 A.D. Rattray Sherry Butt 10238
Nase: Kirschen und Pflaumen, erstaunlicher Weise kaum Alkohol, und das bei 66,1%, Schokoladensoße, Mandeln, alles sehr dicht und intensiv, toll
Gaumen: erwartungsgemäß kräftiger Antritt, der Mund beginnt zu glühen, eine angenehme Wärme breitet sich aus, der Whisky braucht kein Wasser, kräftige Eiche, Zartbitterschokolade, die dunklen Früchte des Geruches rücken gegenüber der Eiche in den Hintergrund, sind aber immer noch vorhanden
Abgang: Da sind die Kirschen wieder mit sehr dunkler Schokolade überzogen, etwas adstringierend, aber nur etwas, alles wirkt sehr reif, die Würze belegt die Zunge, mittellang
Bewertung: Ein sehr aktives Fass, wenn man bedenkt, dass der Whisky erst acht Jahre alt. Den hätte ich blind bestimmt doppelt so alt geschätzt. Hätte er tatsächlich doppelt so lang in diesem Fass gelegen, wäre er wahrscheinlich ungenießbar überlagert. So aber ist das ein großartiger Whisky. Unglaublich, dass der trotz dieser Stärke und der Jugend kein Wasser braucht. Ich bin beeindruckt. Nachtrag: nach einiger Zeit wurde mir der Whisky sehr schnell langweilig. Hinter den vordergründigen wohlschmeckenden Noten gibt es kaum etwas zu entdecken. 86 Punkte
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Beschreibung: Ziemlich fruchtig und der Alkohol kribbelt ganz gut in der Nase (kein Wunder ). Leicht holzige Eindrücke von der Eiche schwingen mit. Als Früchte kann ich leicht saure Orange, Zwetschgen und helle Kirschen benennen. Man muss verdammt aufpassen, ansonsten betäubt der Alkohol die Nase und man riecht fast gar nichts mehr. Im Hintergrund finde ich einen Hauch frisches Moos, erdige Eindrücke, Spuren von weißem Pfeffer und eine Nuance schwarzer Holunder. Kakaonoten untermalen das Ganze. Der Antritt im Mund ist sehr amtlich, aber weniger heftig als erwartet. Unverdünnt eine sehr viskose Geschichte, trotzend von aromatischer Stärke und "Mundraum-belegend". Wieder sehr fruchtig, jetzt mit (im Vordergrund) vollreifen Kirschen und reifen Zwetschgen und (im Hintergrund) Brombeeren, schwarzem Holunder und Preiselbeeren. Hinzu kommt eine fette Packung Zartbitterschokolade. Der Abgang ist recht lang und entwickelt sich von cremig zu staubtrocken. Tonangebend ist die Zartbitterschokolade, die von Café Creme begleitet wird. Setzt sich ziemlich fest - da hat man länger was von...
Mit Wasser: Die Früchte in der Nase gehen schnell zurück, die holzigen Eindrücke verstärken sich. Im Mund weckt das Wasser die Tannine auf; der Gesamteindruck wird bitterer. Auch hier gehen die Früchte ein Stück zurück. Abgangmäßig wird hierdurch der Alkohol weniger überdeckt, so dass ein alkoholischer Nachgeschmack entsteht.
Bewertung: Für die Alkoholstärke ein sehr gut trinkbarer Malt, der unverdünnt eine massive Frucht-Fracht aufweist. Die Aromendichte macht Spaß und die Zarbitterschokolade gefällt mir auch sehr gut. Von Glenrothes ist allerdings nicht mehr viel übrig geblieben; hier überdeckt das Fass den Brennereicharakter nahezu gänzlich. Für das Alter erstaunlich wenig jugendlich. Allerdings stimme ich hier Gloin zu - der Gesamteindruck ist nicht sehr komplex, sondern eher auf Frucht, Schoki und Stärke beschränkt. Nichtsdestotrotz ein sehr lecker Malt, der mir als 5cl Sample echt gefällt. Ob ich nach einer halben Flasche noch glücklich wäre, ist aber nicht gesichert. Trotzdem ein sehr gutes PLV.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot