Nase: Eine intensive weinartige und süße sherry Nase. Ein leichtes kribbeln vom Alkohol und eine Spur Rauch sind zu vernehmen. Eine leicht herbe bzw. würzige Note blitzt auch immer mal wieder durch. Das süße Aroma überwiegt jedoch. Erinnert mich an dunkle Trauben und Rosinen. Nach einer Weile tritt auch eine leichte Vanille süße hervor, doch alles vermischt mit rotem Traubensaft. Der Rauch tritt für mich eindeutig in den Hintergrund.
Geschmack: Unheimlich süß, fruchtig und kräftig im Antritt. Der Alkohol ist minimal spürbar, aber nicht unangenehm. Ein angenehmes Prickeln macht sich im gesamten Mundraum breit und belegt die Zunge…dicht gefolgt vom Lagerfeuer Rauch. Unterbrechung durchs Telefon… Zweiter Schluck: Süß/fruchtiger Sherry mit Barbecue gefolgt von Rauch und Zartbitterschokolade. Im Abgang dann Kaffeenoten, eine Assoziation an Tabak/Leder, ein Hauch Restsüße und etwas Rauch.
Fazit: Ist der gut? JA der ist wirklich gut! Gefällt mir ausgezeichnet, aber der jetzige Kaufpreis lässt den Drang zum Kauf einer Großflasche in den Hintergrund rücken.
"Die meisten Menschen jagen so sehr dem Genuss nach, dass sie an ihm vorbeilaufen." (Søren Aabye Kierkegaard)
In der Nase dominieren massive, dunkle, fruchtige Sherrynoten. Die Eiche tritt noch in den Hintergrund. Die Fassstärke ist nur anfangs leicht kühlend spürbar. Rauch kann ich nicht feststellen bzw. würde das eher dem Sherry zuschreiben.
Im Geschmack setzen sich die Sherrynoten mit einer leichten Süße fort. Jetzt tritt aber auch die Eiche deutlicher hervor, trockener werdend, hinten raus eine ganz dezente Rauchnote. Ein ordentlicher Antritt mit den knapp 58%, die aber zu keiner Zeit unangenehm sind. Der Alkohol ist schön eingebunden und auch der Sherry und die Eiche sind gut ausbalanciert.
Der Abgang ist eher trocken und die dezente Rauchnote verbleibt.
Insgesamt ein sehr leckerer Sherrywhisky, dem man das 1st Fill Fass deutlich anmerkt. Er hat in den 12 Jahren eine tolle Balance aus kräftigen Sherryaromen und der europäischen Eiche aufgenommen. Leider fehlt mir hier aber der Highland Park Charakter in dieser Abfüllung. Wenn überhaupt könnte man ihn gegen Ende und im Abgang erahnen.
Die Abfüllung hat knapp 130 Euro im Dezember 2016 bei Whisky.de gekostet. Das fand ich sehr ambitioniert – wie sich herausstellte war das auch noch zu wenig und ein weiterer Highland Park Hype geboren. Die stark limitierten Flaschen waren sofort ausverkauft und seitdem werden dafür unverhältnismäßige Preise aufgerufen und leider auch bezahlt (bspw. erfolgreiche Ebay-Auktionen von 250-350 Euro). Aus diesem Grund wird es bei einem Sample bleiben. Selbst für die 130 Euro Ausgabepreis würde ich nicht zuschlagen – dafür hat er zu wenig Highland Park DNA bzw. Brennereicharakter. Hier dominiert klar das Fass.