Nase: Tiefdunkler Bernstein klebt mahagonifarben im Premium Snifter, gemächlich heben sich dunkle Sherryaromen empor. Leicht modrig steigen getrocknete Beeren und Trauben in die Nase, ein minimaler Anklang von Schwefel oder Zündholz zeigt sich, was ich im Moment noch als sehr interessant empfinde. Je länger ich mich mit der Nase beschäftige, desto eindimensionaler wird diese... Hier und da ein paar getrocknete Trauben und Beeren, dort ein wenig karamellisierter Zucker und ein Hauch Sauerkirschen, wieder ein wenig wirklich sehr angenehmer Schwefel oder Moder... Der Alkohol ist wunderbar harmonisch eingebunden, die eindimensionale Süße nimmt zu.
Geschmack: Mild fließt der erste Schluck über die Zunge bevor sich der Glenfarclas schlagartig und voluminös im Gaumen meldet. Wie in der Nase zeigen sich im Anschluss getrocknete Trauben und Beeren, das anfänglich dezente Schwefelaroma nimmt merklich an Fahrt auf, plötzlich kleben vermoderte Holzelemente und geschwefelte Rosinen kraftvoll im Gaumen. Für mich als "Schwefelallergiker" empfinde ich das einsetzende Schwefelaroma erstaunlicherweise mich als störend oder als Fehlnote. Relativ schnell klingen die Aromen aus und der Glenfarclas geht in den Nachklang über.
Nachklang: Ab und an blitzt die vermoderte Schwefelnote auf, klingt ab und kehrt erstaunlicherweise voluminöser zurück. Der Nachklang ist wärmend und im Moment extrem voluminös, wirkt jedoch leider wie der Geschmack und die Nase relativ eindimensional...
Kommentar: Kein schlechter Malt, jedoch auch kein herausragendes Family Cask. Auf Schwefel reagiere ich im Allgemeinen eher "allergisch", wobei ich den Schwefel bei diesem Cask eher interessant und als Charakteristisch für diese Abfüllung sehen würde. Wie schon erwähnt, kein schlechtes Ferkel, jedoch meiner Meinung nach eines des schwächeren Abfüllungen der Serie und für mich eher kein FC...
22/22/22/22 (88P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆
Glenfarclas 21yo 1996 2018 FC S18 46,8% WID:117032
Nase: süße Trauben, dezent modrig. Da kommt nicht viel, vielleicht noch ein paar hellere Kirschen, Dosenerdbeeren, etwas Eiche mit Pfeffer und Vanille.
Mund: süß, modrig, salzig, Pfeffer prickelnd.
Bleibt süß-salzig, sehr trocken und mittellang zurück.
Ein durchschnittliches Family Cask, mehr aber auch nicht.