Hier noch mein Review. Ursprünglich veröffentlich im Blog in einem Old & Rare Flight: Link
St. Magdalene 1982 – Gordon & MacPhail
Der am längsten gereifte St. Magdalene der je abgefüllt wurde! 39 Jahre im Refill American Hogshead und in 2021 mit 54,8% von Gordon & Macphail in 165 Flaschen abgefüllt. Veröffentlich wurde er allerdings erst Ende 2022, im Rahmen der sog. “Recollection”.
Nase: Intensive Noten von Fetten, Gräsern und Zitrusfrüchten. Da ist man direkt bei St. Magdalene angekommen. Die Fette verwandeln sich dann relativ schnell in erdige Aromen. Ein Obstgarten im Herbst. Die Blätter am Boden, es hat ordentlich geregnet. Aus den Gartenfrüchten wird gerade Kompott gemacht. Eine ausgelutschte Vanilleschotte war kurz im Kompott. Aber wirklich nur ganz kurz. Eine leichte Mineralität kommt auf und damit auch Wachs, etwas Leder und Zitronenschalen. Wasser bringt Kalk und Gebäckstücke zum Vorschein.
Mund: Ein starker Antritt mit einer Betonung auf Zitrus, dazu etwas weißer Pfeffer. Das ändert sich schnell. Süße Honignoten kommen an, zusammen mit Hanf, Heu und Kamille. Ab hier ist es ein Reigen aus den bekannten Fett- und “Tankstellen”-Aromen, in einer stark gereiften und damit milden Variante, der Gräsern, den Früchten under Süße. Kettenfett, Lampenöl, Wachs, frisches Gras, getrocknetes Gras, Kräutertee, Zitrusfrüchte, Aprikose. Die würzige und kräutrige Seite dominiert, wenn man Wasser hinzu gibt.
Abgang: Der Abgang trägt das Ganze dann nach Hause. Es wird weniger und weniger von alle den intensiven aber weichen Fruchtaromen. Der Honig wird jetzt eher zu Waben und leeren Honiggläsern. Eine Bienenwachskerze die gerade gelöscht wurde. Gleichzeitig kommt die Mineralität zurück und vielleicht ein Touch Metall. Wenn man nur einen ganz kleinen Schluck nimmt, dann kriegt er eine leichte Nussnote. Und wenn man Wasser hinzufügt, dann gewinnt er an Wärme und Länge.
Fazit: Ich bin im Himmel. Was soll ich hier noch groß sagen. Ich bin Gordon & MachPhail dankbar für ein tolles Fassmanagement und die Bereitschaft dieses Fass fasst 40 Jahre reifen zu lassen. Man merkt wie sich das Destillat über die Jahre entwickelt hat und erkennt immer noch den Brennereicharakter. 93/100