@Hobbit Ich denke das kommt aber auch extrem auf die Lebensumstände an. Im Alter X mit Whisky angefangen und ein Jahrzehnt später (ein oder mehrere) Kinder + Kredit für's Haus oder eben nicht. Hätte ich jetzt zwei Schreihälse und ein Haus abzubezahlen würde ich das vielleicht anders sehen.
Ich erkenne mich in diesem Absatz, und es gefällt mir. Problematisch ist es eher, den Whisky noch groß zu zelebrieren, dass sich die Trinkreserve vernünftigerweise abbauen kann. Wäre ich kein Sammler - ich hätte einfach nur einen Haufen Flaschen von früher, die Geld bringen würden und zwar mutmaßlich nicht zu knapp. Ne, lieber anschauen, anfassen, etwas träumen, zufrieden sein, die eine oder andere aufreißen, freuen. Preis egal, Lebenszeit ist das einzige, was wirklich mehr wert wird. Aber für die Sicht muss man ehrlicherweise bestimmt über den Median liegen. Geld hat für viele völlig verständlicherweise eine ganz andere Bedeutung. Da lohnt sich die Preissteigerung einer begehrten Flaschen richtig - denn es könnte der Sommerurlaub sein, das Fenster zum Austauschen, das Kindermarkenfahrrad. In dem Fall - scheiß auf den Schnapps.
Gibt es bei Euch eine Schmerzgrenze hinsichtlich des Wertes einer Whiskyflasche, bei der ihr nicht mehr bereit wärt, die Buddel aufzureißen und am eigenen Gaumen vorbeizuschleußen?
Die Wertfindung selbst (Base, Krüger, Ebay, persönliches Angebot) sei hier mal außer Acht gelassen. Wir unterstellen mal, es würde sich stets um ein seriöses Angebot handeln. Beispiel von mir: dieser Springer
Es ist weder meine älteste oder beste noch seltenste Flasche. Es ist einfach nur ein Springer-SC und die werden ja nun gehypt wie verückt. Zwischenzeitlich erhielt er bei Krüger Gebote von bis zu 1.500 € was eine Preissteigerung von 811% ggü. meinem EK darstellen würde. Das ist an sich schon so dermaßen irrsinnig, dass ich mich echt extrem schwer tun würde, den zu öffnen.
Die Preissteigerung hat dich nur insofern zu interessieren, wenn du die Flasche abgeben willst.
Ich kenne das Gefühl sehr gut, habe mich aber selbst schon vor Ewigkeiten den Sammlern zugeordnet und sehe Flaschen als preisunabhängig in meiner Sammlung, nachdem sie in meiner Sammlung sind. Ich sammle nach Bedeutsamkeit für mich, meine Vita, meine Vorstellungen und kaufe entsprechend Flaschen aufgrund der schieren Menge an bereits vorhandenen eher im günstigeren Bereich. Ich habe jedoch festgestellt, dass ich beinahe durchgängig schnell die Flaschen öffne, wenn sie weniger kosten. Ich glaube, ich habe das wirklich gedanklich getrennt. Sammelflaschen haben nur die vage Chance, geöffnet zu werden. Trinkflaschen halten nie lange den Verschluss bei mir. Problem für mich gelöst. Es gibt keine Grenze, keine Hemmung, nur Gelegenheiten doch einmal eine zu öffnen, dann ohne Reue. Eigentlich immer zu besonderen Gelegenheiten. Sind ja genug da.
So viele unfassbare Abfüllungen, die ich alle einmal liebend gerne im Glas mit guten Freunden probieren würde. Und was sagt mir mein Hirn als aller Erstes: Geil, ein Scapa 16. Ich wurde wohl nicht für Höheres bestimmt.
Geschenktes Jubiläumsglas ab 90 Euro Warenwert erscheint mir dahingehen erwähnenswert.
Und dass sie eine eigene Big Peat-Variante erhalten haben - mit 48% (wobei ich mich immer frage, wie lange sie aus der einen Port Ellen Flasche noch die Batches pipetieren können, um mit Recht behaupten zu können, dass ihr Blended Malt auch aus Port Ellen besteht.
Es hat zwar 6 Stunden gedauert, aber nun ist es vollbracht. Ich habe eine (!) Hauswand neu gestrichen. Sieht mittelgut aus, aber besser als vorher und nun fühlt sich das auch besser an, ein kleines Schutzschild zu haben.
Eine, und zwar die größte Hauswand, fehlt noch. Irgendwie freue ich mich drauf.
Eckventile, Dichtungen, Spülen, Armaturen, Grundierungen, Sockelfarben, Pumpsprüher, Lasuren, Holzbalken, Dachpappe, Neopor, Stopfwolle, Bodenplatten und die Frage, wie viele Renovierungsarbeiten man wirklich stemmen kann ohne Wahnsinnig zu werden.
Zitat von Stilmittel im Beitrag #30gezählt wird nur Whisky Großflaschen: geschlossen: knapp unter 150, davon 121 unterschiedliche offen: 7
Samples und Geschmacksproben von geleerten Flaschen: 21
Großflaschen: 199 - da frage ich mich schon, welche Flasche die Nummer 200 wird (!) Davon sind es 165 unterschiedliche Whisk(e)ys.
offen: 4
Samples und Gedöns: Kein Überblick, aber ich trinke derzeit vornehmlich diese Bestände leer.
Ein Jahr später - und beim ersten Durchblick hat sich die Menge in keinster Weise verändert. Noch immer 199 Flaschen, wenn ich nix vergessen habe. Aber das gilt für die obigen Zöhlungen ja auch. Davon sind es 174 unterschiedliche Whisk(e)ys. Da sollte ich ansetzen, endlich unersetzliche Whiskys zu trinken, weg ist weg.
offen: 5 - da könnte ich nun wirklich erhöhen, aber ich bin eher serieller Trinker und kein paralleler Trinker. Schwierig
Samples und Gedöns: Kein Überblick, aber bis auf wenige zusammengeschrumpft. Sehr erfolgreiches Jahr.
Ein Jahr vorbei, kein Anwachsen. Jetzt muss sich das "nur" noch ganz umkehren.
210, wenn ich richtig gezählt habe. 200 unterschiedliche. Gezählt mit Toleranz. offen: 5. Samples: Etwas aufgestockt. Zuwachs des letzten Jahres beinahe ausschließlich mit ehemaligen Standards aus Campbeltown. Gerade noch rechtzeitig.
Bezogen auf Whisky, etwas Rum, einige Cognacs, einige Armagnacs - aber im Wesentlichen Whisk(e)y
Anzahl geschlossener Flaschen: Irgendwas zwischen 250 und 300 Flaschen. Mindestens 200 unterschiedliche. Ich merke, ich habe das Buchhalten aufgegeben.
Nach langer Zeit, in der ich vor allem meine anderen offenen Flaschen stückweise gesüffelt habe, habe ich mir vor 30 Minuten einen Laphroaig 10 in Fassstärke (batch 14)geöffnet und soeben einen ordentlichen Schluck genommen.
Entweder werde ich mit den Jahren härter oder der Stoff sanfter. Ich weiß es nicht, aber so angenehm war er mir noch nie. Einfach ein guter Malt - als regelmäßiger Genießer seit Batch 006 und verschwommenen Erinnerungen an die paar Mal, als ich ihn noch in der sehr alten Ausführung im Glas hatte, würde ich aus der Erinnerung sagen, der Neue hat mehr Asche, mehr Süße - ist weniger algig, insgesamt weniger würzig und herbal.
Aber den Malt werde ich gerne trinken, der gefällt mir in seiner Gefälligkeit.
Zitat von Stilmittel im Beitrag #11228Ach, weil es gerade so gut zum Thema passt.
Ich schau mir gerade DiY-Videos an, wie man Rostflecken an der Karre spachtelt. Bin aufgeregt, aber zuversichtlich, dass ich dieses Wochenende mein Glück versuche, damit der Rost sich nicht den Rest vom Kleinjapaner einverleiben kann und ich mit etwas weiteren Kosten dieses Mal noch durch den TÜV komme.
Drückt die Daumen!
Ok, sagen wir mal so: Ich habe noch nie soetwas Hässliches an einem Auto gesehen. Es sieht aus, als ob das Auto einen Tumor bekommen hat, weil ich viel zu viel Feinspachtel genommen habe und einen falschen Farbton. Aber: Das Rostloch ist super verschlossen, die Stelle ist belastbar, es gibt keine scharfen Kanten. Mal sehen, was der TÜV in einem Monat dazu sagt.
Zitat von ancient-islay im Beitrag #62Hat jemand die Kontroverse um Pat Hocks Lidl Werbeverkostung mitbekommen (morgen ist er wohl auch im Werbeprospekt) ? Er hat sich heute dazu erklärt. Was haltet ihr davon, wird es seinem Ruf schaden?
Persönlich finde ich es schwierig, zumal die Werbeverkostung schon einen spürbar anderen Ton hatte als sonst und trotzdem nicht sehr eindeutig markiert war.
Die Bewertungen und Punkte, die es mal von einem Weinhansel gab (ich weiß nicht mehr ob Lidl oder Aldi) waren jedenfalls ein Witz. Und ich fürchte, er unterschätzt vielleicht, wie schnell man seine street cred mit sowas zerschiessen kann, egal, ob man hinter dem Produkt steht oder nicht.
... sehe ich ähnlich ... auch wenn ich ihn bisher selten gesehen habe ... damit tut er sich aus meiner Sicht keinen Gefallen ... sich dafür hinzugeben heißt sich kaufen lassen
Wenn Lidl Werbebudget hat, um in diesem Bereich einen Influencer zu kaufen, dann ist der Discounterstoff noch zu teuer. Dass ein Influencer Influencerdinge tut, halte ich für ... normal. Ich freue mich eher darüber, dass unbedarfte Whiskygenießer jetzt einen klareren Blick erhalten. Es gibt einfach ganz wenige Endkunden ohne weitere Interessen. Wer trinkt eigentlich den Stoff noch aus Spaß an der Freude?
Ich schau mir gerade DiY-Videos an, wie man Rostflecken an der Karre spachtelt. Bin aufgeregt, aber zuversichtlich, dass ich dieses Wochenende mein Glück versuche, damit der Rost sich nicht den Rest vom Kleinjapaner einverleiben kann und ich mit etwas weiteren Kosten dieses Mal noch durch den TÜV komme.
Am Freitag wird wieder eine Ausnahme gemacht. Da gehe ich zu Aldi-Süd und versuche erneut, einen Iren mit dem IPA-finish für 15 Flocken zu erstehen, oder auch zwei. Ansonsten war die letzte Ausnahme der Cognac Ire vom Aldi im Januar und die letzte als "ernsthaft" gekaufte Whiskyflasche liegt weit zurück. Das war am 18.11.2022 ein Laga 8 zum Kampfpreis. Das bedeutet, dass ich in knapp dreieinhalb Monaten 60 Euro für Whisky ausgegeben habe. Und zusätzlich habe ich auch guten Whisk(e)y getrunken. Läuft!
Sobald der April gekommen ist, gönne ich mir aber auch wieder einige guten Tropfen, dann sollte das Budget nicht mehr so extrem angespannt sein.
Zitat von SherryWhiskyBlues im Beitrag #557Die Essenz des Beitrags ist, dass es St. Kilian gibt, weil da ein Markt in Deutschland existiert, in dem Deppen viel Geld für Schnaps bezahlen, weil sie irgendwie nicht anders können und man sie deswegen mit Brand Marketing geeignet bespielen kann. Das finde ich wenig überraschend. Man macht in Deutschland keinen Whisky aus einer lokalen kulturellen Tradition heraus, die gibt es nun mal nicht. Man macht es, weil der schottische Whisky als Brand-Vorbild diese Tradition in einen Multimilliardenmarkt kanalisieren konnte und deswegen allgemeine Goldgräberstimmung angesagt ist.
Dessen ungeachtet glaube ich nicht, dass sich dieser vom Produkt losgelöste Business Talk in einem Diageo-Meeting anders anhören würde.
@SherryWhiskyBlues Du bezeichnest alle die St. Kilian oder andere deutsche Whiskys kaufen als Deppen und behauptest, alle deutschen Brenner die Whisky herstellen, sind profitgierige Trittbrettfahrer weil sie kulturell nicht das Recht haben Whisky zu brennen (kulturelle Aneignung). Ich gönne Dir Deine Meinung aber Intoleranz wird nicht besser, wenn man sie in schlauen Sätzen versteckt. Ein ganz schön hohes Ross, auf dem Du sitzt...
Kennt man noch den berüchtigten Tweet von Naina? Das war die junge Frau, die implizierte, dass die Schule sie nicht genug auf das wahre Leben vorbereiten würde und stattdessen ein unnützer Fokus auf Gedichtinterpretationen gelegt würde. Mein damaliger Ansatz war, dass das Internet ein deutlich besserer Ort wäre, wenn Schüler im Unterricht tatsächlich gut darin wären, ein Gedicht textnah und diskursiv zu interpretieren.
Wieso mich deine Nachricht an den von Naina erinnert, liegt daran, dass ich beim besten Willen nicht auf deine Interpretation der Nachricht @SherryWhiskyBlues gekommen wäre.
Aber bis zum Hinweis von @Brockster wusste ich auch nicht, dass es wohl eine gewisse Neigung unter den Whiskyenthusiasten gibt, auf St. Kilian zu schimpfen. Das ist mir bis dato entgangen. Ich dachte eher, dass St. Kilian neben ganz wenigen anderen Deutschen einen gewissen Respekt unter Whiskyfreunden genießt. Ich war daher überrascht, einen ehemaligen Mergers & Acquisitions Profi zu erleben, der ehedem 2000 Falschen gesammelt hatte und sich dann dachte, wie er es schaffen könnte, im Bereich Whisky eine Skalierung des Gewinns zu erreichen und dann dank Chuzpe, Glück und einen achtstelligen Betrag stattdessen eine Brennerei aufbauen lässt.
Das "Draufhauen" war zumindest nicht meine Motivation, als ich den Podcastlink gepostet habe. Aber ich habe ja weiter oben ausgeführt, wieso ich sehr skeptisch bezüglich A. Thümmler bin, und meine Sicht habe ich entlang des Inhalts dieses Podcasts getan.
Doch jede Zeile ist ja abseits dessen, worum es eigentlich geht - den Stoff selbst, da hat @Rhisky natürlich den eigentlich Punkt getroffen. Da es sowohl Freunde von St. Kilian gibt als auch durchaus andere Herstelller von anderen Whiskys, sind wir doch am Ende alle froh, dass wir uns hier nicht in die Quere kommen werden, wenn es um den Kauf einer Abfüllung von St. Kilian geht. Dass man darüber hinaus auch anderer Meinung sein kann, werden wir sicherlich gut aushalten.