Ein erfreulicher Sample-Fund nach einer Sortieraktion. Der kommt demnächst dran im Vergleich mit ein 2 oder 3 anderen Glendronachs. Das Fass #660 ist eines der aus meiner Sicht besten Glendronach Single Casks, die ich bisher im Glas hatte. Den Tipp hatte ich vor ein paar Jahren von einem sehr kollegialen Whisky-Buddy außerhalb dieses Forums bekommen. Mein Dank gilt ihm noch heute.
Ich finde die Quervergleiche verschiedener Abfüllungen einer Destille unheimlich spannend. Unter Ausblendung der Fasseinflüsse - sofern möglich - kann man den Destilleriecharakter ermitteln, bzw. erahnen. Manchmal, aber nicht immer, bzw. nur bei bestimmten Destillerien.
Unser leider zeitlich zu kurz ausgefallene Wien-Trip ist jetzt leider wieder zu Ende. Ich hatte letzten Donnerstag Gelegenheit, den Laden von Erik Hirschenbrunner kennenzulernen. Dabei konnte ich ab 18 Uhr am regelmäßig stattfindenden Zusammentreffen der "Boyz" teilnehmen und habe hierbei @athelstan kennengelernt. Dabei dufte ich seine open bottle 10y Knockdhu von The Maltman probieren. Ein handwerklich gut gemachter Malt! Auch Erik Hirschenbrunner hatte mehrere Abfüllungen in der Vitrine, von denen man zu einem fairen Dram-Preis probieren konnte.
Ich kann unseren Whiskyanern im Forum nur den Tipp geben, mal bei Erik Hirschenbrunner vorbeizuschauen, wenn man mal in Wien ist.
Zitat von Quin im Beitrag #299Ich habe viel mehr das Gefühl dass die meisten gar keine grossen Bestände von altem Whisky mehr haben wollen. Sie haben sich mit ihren Preisen fuer 20yo+ derart vergallopiert, dass sie eigentlich nur sehr schwer wieder zurück können. Es gibt schon jetzt (bei einigen) zu viele Faesser um alles zu aktuellen Marktpreisen an den Geniesser zu bringen. Alter Stoff wird jetzt schon aus alten Faessern geholt weil er so alt ist das er raus MUSS, aber gleichzeitig kann man diese Mengen jetzt unmoeglich auf den Markt bringen. Wie löst man das Problem ohne sich die Preise zu zerschießen? 1.) Wir werden in Zukunft vermutlich viele Abfuellungen mit hohem Alter und ohne Jahrgang sehen. 2.) Ich würde mich nicht wundern wenn jetzt schon sehr viele 30/40/50yo mindestens in Teilen, wenn nicht sogar komplett, overaged sind. Also Label sagt 30yo, tatsaechliches alter 40. Die Alternative waere gar kein Geld und zu viel zu alten Stoff im Lager zu haben.
Das ist bei den mittelalten Beständen nicht großartig anders. Signatory ist nicht ohne Grund bei einigen Brennereien in der UCF Collection immer noch beim Jahrgang 2008 - seit Jahren. Wenn die Verkäufe so weitergehen wie im Großteil der Zeit in der man mit Jahrgang 2008 gearbeitet hat, dann koennen wir allein mit dem Jahrgang noch 3 Jahre den Markt bedienen. Nach aktueller Situation eher 5 oder noch mehr. Wenn man der Reihe nach gehen wuerde, dann würde es dann mit 2009 weitergehen, der dann (im besten Fall - in 3 Jahren) schon 18yo sein wird. Das wird aber nicht passieren. Was eher der Fall sein wird, ist dass man dann auf 10yo also 2017 springen wird. Wo bleiben dann die Jahrgänge 2009-2016? 2009 ist jetzt schon "alt" oder bzw. nicht mehr jung.
Weil mehr und mehr Virgin Oak benutzt wird, schafft man sich das gleiche Problem jetzt evtl. auch noch bei den jungen Abfüllungen.
Man hat deshalb nicht "ein" Problem in seinem Fassmanagement, sondern eher ein Problem in jeder einzelnen Altersstufe für sich.
Das sind die Probleme mit dem bereits gebrannten Beständen. Deswegen wird jetzt ein Warehouse nach dem anderen gebaut. Bei den Bestandsproblemen sind die ganzen neuen Brennereien und die ganzen Erweiterungen der Brennereien noch gar nicht drin. Die werden erst in Zukunft ihr Bestes zur Situation beisteuern. Was gleichzeitig den Marktanteil für jeden Einzelnen noch weiter verkleinern wird. Internationaler Whisky kommt on top. Und die aktuelle Marktlage ist wie gesagt alles andere als gut.
@Quin Irgendwie verstehe ich das Ganze nicht. Vor nicht allzulanger Zeit hieß es, die alten Fässer gehen zu Neige. Hier hat man sich auf 18y aufwärts bezogen. Und jetzt soll es zu viele alte Fässer geben ???
Heute ein Vergleich desselben Campbeltown Loch Batch 23/50. Bei Öffnung der Flasche habe ich ca. 1/2 umgefüllt und mit einem Weinvakuumierer die Luft entzogen. Das andere 1/2 habe ich in der Flasche belassen und immer mal wieder ein Drämchen genossen. Das ist jetzt ca. 3 Monate her. Heute vergleiche ich die beiden gegeneinander. Bin schon neugierig, wie die Oxidation den Geöffneten verändert hat.
Der Oxidierte ist in der Nase deutlich voluminöser und die Röstaromen sind wesentlich präsenter. Das macht sich auch im Mund bemerkbar, wobei zum Ende hin eine deutliche Eichennote kommt. Er ist schon sehr ausgeprägt und insbesondere für Genießer mit einem Hang zu Vergorenem oder Überreifem zu empfehlen. Der Vakumiierte kommt im Vergleich eher als kleiner Gentleman daher, er ist smoother und die Aromen wollen entdeckt werden.
Ich hatte u.a. ein Sample von @aDreamerOfScotland - und das hatte im Vergleich zu den anderen PC-Samples die Nase vorne. Nochmals vielen Dank für die PC-Samples.
Angefixt von einem Port Charlotte Tasting vom Highland Circle [[File:pc-village.png|none|600px|600px]] mit dem Highlight PC-19y Einzelfass wollte ich mal sehen, ob es aktuell ähnliche Abfüllungen zu entdecken gibt (ab Nr. 3)
PC 10y Standard 2012, 46% In der Nase eher defensive, Rauch mit Feilchenduft, im Mund malziger PC-Rauch, schöner malziger Abgang. Er wirkt recht defensiv, vielleicht war die Flasche schon länger offen oder es ist eben noch eine old-style-Abfüllung.
Port Charlotte 15y, 2004/2019, 53,9%, Whiskybroker Heftiger sherriger PC-Rauch in der Nase, ich kann mich nicht entscheiden: Schinkenspeck oder Pferdestall mit etwas Holzwürze, im Mund beeriger, aschiger Rauch, verabschiedet sich auch so in den doch längeren Abgang. Man merkt das Einzelfass
Port Charlotte 21y 2002/2023, 59,3% McNeills Choice Nach ca. 1. Std. im Glas, entwickelt sich dieser PC sehr positiv. Zu Anfang sehr verschlossen und mit Bourbon-Noten, macht er jetzt richtig auf. Sehr dezenter PC-Rauch mit einer tiefgründigen Vanille und schöne Holzwürze, etwas Honig und Erdnuss, alles schon etwas verwoben. Im Mund kommen erst die süßlichen Aromen, in der 2. Welle dann der PC-Rauch, der Alkohol schiebt, ist aber nicht störend. Der Abgang ist eher unaufregend und kurz bis mittellang.
Port Charlotte 20y 2001/2021 Maltbarn 54,9% Gealteter PC-Rauch mit Lemongrass und grüner Apfel, im Mund vanillige Süße mit sanftem PC Rauch (keine Asche) und längerem Abgang, der vom Rauch in die vanillige Süße wechselt. Der Alkohol ist absolut angenehm.
Port Charlotte 18y 2004/2023 48,4% Malts of Scotland Eher eine wässrige Nase, die Aromen muss man suchen, leichter Rauch mit abgeschwächter malziger Holzwürze. Im Mund wird dann Gas gegeben, vanillige Holzwürze, dann ein leicht aschiger PC-Rauch, der im doch langen Abgang die vanillige Süße wieder hervorruft.
Die 3 älteren Kandidaten (Nr. 3 – 5) sind alle durchweg schön gereifte Bourbonfass-PCs und eine schöne Horizonterweiterung, aber an den oben erwähnten 19y-PC kommen sie nicht heran.
Ich habe gerade festgestellt, dass auf youtube der Kanal Whisky by the fire nicht mehr online ist. Ich habe Nick eigentlich immer gerne zugehört und vermisse seine Podcasts.
Der Linkwood 11y Elixier Distillers Ein einfacher Kandidat, in der Nase Puderzuckersüße, Apfel und Birne, klare Aromen, vielleicht etwas Gurkenwasser. Im Mund gefällt er mir besser, es kommt eine schöne Malzsüße, dann die hellen Früchte und dann die Holzwürze, die im Abgang verbleibt. Der Whisky ist nicht verkehrt, aber eine Großflasche würde ich mir nicht zulegen.
Der Linkwood 14y Elixier Distillers Die Nase ist ähnlich dem 11-Jährigen. Etwas verwobener und die hellen Früchte weniger identifizierbar, vielleicht auch etwas Ananas. Der Alkohol ist etwas stärker spürbar. Im Mund dann wie beim ersten ein sauberer Brand, dann die Früchte, am Schluss wieder die Eiche und ein etwas länger bleibender Pfeffer. Auch kein Kandidat für eine Großflasche.
Ein Linkwood 15y Gordon & MacPhail Defensive, vergorene Sherry-Noten und dahinter machen sich verhalten die hellen Früchte bemerkbar. Ich tippe auf PX. Ein schöne Easy to Drink-Whisky. Am Ende dann Holzwürze und etwas Bitterkeit. 2019 hatte ich eine Großflasche, von der ich mir ein Sample abgefüllt hatte.
Zuletzt Linkwood 19y 1991/2011 Scott's Selection Die Nase kommt komplex daher. Die hellen Früchte sind etwas reifer. Im Mund kommt ein schöner Bourbonfass-gereifter Whisky mit einer außerordentlichen würzigen Cremigkeit. Kann man den Linkwood noch erkennen? Ich würde sagen, in der Ferne ja (wenn man es weiß), aber das Fass hat doch einiges überdeckt. Hiervon eine Großflasche, ich könnte mich hinreißen lassen, das Bourbonfass war wirklich gut.
Insgesamt eine schöne Reise durch die Linkwood-Welt. Ich würde sagen, ein gutes Destillat mit schönen, wenn auch einfachen hellen Fruchtnoten.
Ich war Freitag und Samstag vor Ort. Am Freitag hatte ich 2 schöne Tastings. Einmal das Glengoyne-Tasting (zusammen mit @DonRon ) mit den Glengoyne Standards inkl. dem 21er. Als Goodie wurde noch ein 15y Single Cask #1672 geöffnet. Das war wirklich top !!!
[[File:GGSC.png|none|600px|600px]]
Etwas später startete das Port Charlotte-Tastiing vom Highland Circle Club mit 3 Sonderabfüllungen. Hier war für mich der 19-jährige Port Charlotte aus einem Einzelfass, abgefüllt für den 100. Whiskystammtisch (Flasche rechts), der Favorit. Ich hatte bisher noch keinen so intensiven und komplexen PC-Rauch. Leider ist es wie bei vielen anderen Flaschen auch hier. Wenn weg, dann weg.
[[File:celticpc.png|none|600px|600px]]
Zu den meisten interessanten Ständen wurde schon berichtet.
Zitat von Lucky Luke im Beitrag #7374Heute einen 2006er Ardbeg TEN (gekauft bei Raritäten Langer) geöffnet. Und prompt gab es Probleme mit dem Korken.
Willkommen im Club @Lucky Luke das konnte mein 2012 gekaufter Ardbeg Ten auch. Möglicherweise mussten die damals schon sparen um die Marketing Abteilung durchzubringen.
Eine genaue Datierung verweigert meine Flasche, da der Bottle Code fein säuberlich herausgeschliffen wurde. Das spricht dafür, das es sich um eine für einen anderen Markt bestimmte Flasche handelt die reimportiert wurde. Sensorisch habe ich allerdings nichts an dem Whisky auszusetzen.
Zitat von Snagan Daraich im Beitrag #461 Der letzte heut mir unbekannte, der Redbreast 21 von @Archer
Nase: würzig, Rosinen , riecht erstmal kräftiger als 46%, Nelken, tropische Früchte im Hintergrund, Kaffee
Gaumen: cremig, fruchtig u.a. hatte ich Melone geschmeckt, mild, würzig, Eiche, Sherrysüße, leichte Trockenheit
Abgang: Lamg, cremig, würzig
Obwohl Scotch wohl immer mein Favorit bleiben wird, ist es eine Freude diesen göttlichen Whiskey zu probieren. Der Redbreast ist absolut ausgewogen und lässt in der Nase und am Gaumen keine Wünsche offen. Ein Wahnsinns-Tropfen. Herzlichen Dank @Archer für diese tolle Abfüllung
Nur als Einwurf am Rande, ich finde, der Redbreast 21 ist ein großartiger Whiskey mit viel würziger Komplexität, aber ich komme mit ihm (und vielleicht auch mit der gesamten Gruppe von Whiskey mit ungemälzten Gerstenanteilen) nicht klar. Zu allem, was Du beschreibst, kommen für mich noch geröstete getreidige Anteile, die ich in Malt Scotch so nicht finde. Und so sehr ich die Qualität dieses Whiskeys sehe, darüber komme ich am Ende nicht hinweg. Ich habe mir davon eine ganze Flasche reingebügelt, ich hab's also wirklich versucht.
@SherryWhiskyBlues Ich kann deinen Aussagen wirklich nur zustimmen. Für mich ist bei Redbreast der Grain-Anteil eindeutig erkennbar. Mich wundert es auch, dass dieser Grain-Touch andere Whisky-Genießer nicht stört, bzw. von diesen nicht erwähnt wird.
@Lucky Luke In Redbreast ist kein Grain enthalten. Single Pot Still Whiskey = gemälzte und ungemälzte Gerste, in kupfernen Brennblasen destilliert.
@Brockster Danke für den Hinweis, ich meinte auch nicht gemälzte Gerste, nicht Grain.
Zitat von Snagan Daraich im Beitrag #461 Der letzte heut mir unbekannte, der Redbreast 21 von @Archer
Nase: würzig, Rosinen , riecht erstmal kräftiger als 46%, Nelken, tropische Früchte im Hintergrund, Kaffee
Gaumen: cremig, fruchtig u.a. hatte ich Melone geschmeckt, mild, würzig, Eiche, Sherrysüße, leichte Trockenheit
Abgang: Lamg, cremig, würzig
Obwohl Scotch wohl immer mein Favorit bleiben wird, ist es eine Freude diesen göttlichen Whiskey zu probieren. Der Redbreast ist absolut ausgewogen und lässt in der Nase und am Gaumen keine Wünsche offen. Ein Wahnsinns-Tropfen. Herzlichen Dank @Archer für diese tolle Abfüllung
Nur als Einwurf am Rande, ich finde, der Redbreast 21 ist ein großartiger Whiskey mit viel würziger Komplexität, aber ich komme mit ihm (und vielleicht auch mit der gesamten Gruppe von Whiskey mit ungemälzten Gerstenanteilen) nicht klar. Zu allem, was Du beschreibst, kommen für mich noch geröstete getreidige Anteile, die ich in Malt Scotch so nicht finde. Und so sehr ich die Qualität dieses Whiskeys sehe, darüber komme ich am Ende nicht hinweg. Ich habe mir davon eine ganze Flasche reingebügelt, ich hab's also wirklich versucht.
@SherryWhiskyBlues Ich kann deinen Aussagen wirklich nur zustimmen. Für mich ist bei Redbreast der Grain-Anteil eindeutig erkennbar. Mich wundert es auch, dass dieser Grain-Touch andere Whisky-Genießer nicht stört, bzw. von diesen nicht erwähnt wird.
Die fast 60% sind in der Nase spürbar, leicht stechend. In der 2. Nase kommen dann herrliche Noten. Vanille, Butterscotch etwa Heu. Nach etwas Wasserzugabe verfliegt der Alkohol in der Nase. Im Mund erlebt man einen schönen Nciht-Weinfass-gereiften Whisky. Die Aromen aus der Nase sind etwas abgeflacht, aber insgesamt sehr schön vermengt. Zum Ende etwas leicht bittere Eichenwürze, aber das ist ok.
Eine schöne Erfahrung!
Ich frage mich, ob man hier den Destillerie-Charakter von Caol Ila entdecken konnte. Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung.