ich habe mir das Buch vor 2 Jahren gekauft und bin jetzt erst dazu gekommen, mich mal intensiver damit zu befassen. Ich finde es großartig, weil ich a) einige Tropfen wieder entdecke, die ich schon mal verkosten durfte und b) immer wieder neue Anregungen bekomme, was ich probieren könnte bzw. wirklich mal gerne möchte (z.B. den Dalmore 40...). Hinzu kommt, dass es einem mit großen Bildern und kurzen Beschreibungen leicht gemacht wird, das Buch auch mal nur einige Minuten in die Hand zu nehmen oder es z.B. während eines Tastings rumgehen zu lassen.
Buch: "1001 Whisk(e)ys die Sie probieren sollten, bevor das Leben vorbei ist."
Nase: Als erstes viel mir auf, wie schwer es ist. Mehr als ein Kilogramm sicher. Naja, 1001 Whisk(e)ys brauchen Platz. Das Cover gefällt mir, es ist schlicht mit einer Auswahl verschiedener Flaschen. Trotz des Softcovers macht es einen wertigen Eindruck. Die Leimschicht am Rücken sieht dick genug aus, so dass man sich traut das sehr dicke Buch (960 Seiten) zu öffnen ohne dass der Rücken bricht. Aber ein Hardcover fände ich persönlich schöner und bei der Dicke angemessener. Ebenfalls einen Abzug bekommt der Rücken. Das Autoren-Foto gefällt mir persönlich nicht und gehört m.E. auf die Rückseite.
Gaumen: Das Buch ist ein klassisches Nachschlagewerk. Die Whisk(e)ys sind nach Ländern sortiert, sind alphabetisch alle in einem Register erfasst und zu jeder Flasche gibt es eine kurze Beschreibung über Machart, Brennerei, Geschichte und eine Verkostungsnotiz. Standardisiert steht zum Beginn eines jeden Whisk(e)ys das Land/Region, Destillerie, Vol% und der Whiskytyp. Gefehlt hat mir persönlich noch der Fasstyp, der Hinweis ob gefärbt/ungefärbt und der Hinweis auf die Kühlfilterung.
Abgang: Ich finde es als Nachschlagewerk und zum schmökern gut. Die Informationen zu den einzelnen Whisk(e)ys findet man sicher auch im Internet aber als analoge Oldschool-Version für das Bücher- oder Whisk(e)yregal ein Hingucker. Ob die richtigen oder die wichtigsten Whisk(e)ys enthalten sind, mag ich nicht zu beurteilen, es sind jedenfalls viele und ist auch Geschmackssache. Der Autor hatte ja auch nicht den Anspruch alle Whisk(e)ys der Welt zu beschreiben, sondern eben "nur" 1001 (Zitat, S. 8: "[...] wird nur die äußerst schmackhafte Spitze eines sehr großen Eisbergs beschrieben [...]").
Bewertung: Ein Buch was man haben kann, aber nicht muss. Die Informationen bekommt man auch woanders her und es gibt doch o.g. Punkte, die mir nicht gefallen oder eben fehlen. Daher gibt es von mir 76P.