Als Williamson kommt, benannt nach Bessie Williamson, ein sogenannter Teaspooned Laphroaig, also ein blended Malt, in den Handel. Die hier besprochene Single Cask Abfüllung von A.D. Rattray kann ihre Herkunft nicht verleugnen und ist für mich eindeutig ein Whisky aus den Brennblasen von Laphroaig, ein ausgesprochen guter noch dazu. Ein ausgereifter, komplexer und ausgewogenener Whisky der Gott sei Dank nicht mit Süßweinrückständen kontaminiert wurde und somit unverfälscht, rein und extrem lecker ist. Die 53,2 % repräsentieren eine gute Trinkstärke und haben mich bisher nicht dazu verleitet mit Wasser zu experimentieren. Solche Whisky´s würde ich mir von Laphroaig öfter wünschen, kommt doch von den Distillery Bottlings nach meinem Empfinden nur der leider nur einmal im Jahr in viel zu kleinen Mengen herausgegebene 10-jährige Cask Strength an ihn heran.
Geruch: Kräftiger aber angenehmer phenolischer Rauch, Jod, feuchter Meeresstrand, reife, saftige Zitrusfrüchte, geräucherter Speck, Spanferkel über einem Holzfeuer. Dezent etwas Vanille und geröstetes Getreide. Die 13 Jahre haben den Whisky sehr schön reifen lassen und alles fügt sich zu einem harmonischem, ausgeglichenen Bild zusammen. Eine wunderbare Nase. Geschmack: vollmundig und komplex mit den für die Brennerei typischen medizinischen Noten nach Jod, einer kräftigen süßen Erdigkeit und frischen Räucher- und Grillaromen. Dazu gibt es reichlich wunderbare Zitrusaromen, reife Birnen, Gewürze wie Zimt und Nelke, eine angenehme Getreidenote und ein wenig Vanille am Gaumen zu schmecken. Sehr vielschichtig und ausgewogen im Mund. Abgang: Ein langer Abgang mit süßem Torf und feuchter Asche. Auch die wunderbaren Zitrusfrüchte Früchte und Gewürze beiben lange präsent. Ein wunderbarer, klassischer Whisky und jeden Euro wert.
„Nichts auf dieser Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit.“ — Martin Luther King US-amerikanischer Theologe und Bürgerrechtler 1929–1968
Nase: Kühler Rauch, eher in die aschige Richtung, kräftiger Alkohol mit Mentholfrische, 'n bisschen Zitrus und Vanille. Mit der Zeit und etwas Handwärme kommt auch der medizinische Einschlag. Leichte Malzsüße im Hintergrund. Von Eichenwürze spüre ich nix. Nach langer Zeit im Glas tritt der Alkohol deutlicher hervor, Birne ist spürbar, und Getreidestaub.
Mund: Unerwartet süßer Antritt, dann kräftiger kalter Rauch, auch hier wieder aschig, leichte Zitrusfrische, dann Pfefferschärfe und Prickeln auf der Zungenspitze, zum Ende hin noch ein paar Tannine.
Finish: Mittellang, aber wärmend, erneut die Asche, dazwischen Honigsüße, leichte Bitterkeit am Gaumen.
Kommentar: Insgesamt straight, aber wenig komplex. Ein gut gemachter Laphroaig aus dem Ex-Bourbonfass. Die Basebewertung finde ich etwas zu hoch. Ein paar Tropfen Wasser tun dem Williamson tatsächlich gut: Mehr Honigsüße im Mund, und ein angenehmeres Finish. 85 - 86 - 84P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.