Aroma: Zuerst eine sehr mineralisch Note nach Kalkstein, feuchtem Sand und Lehm, allerdings nicht jung sondern gesetzt und ausgereift, ansonsten zunächst etwas verschlossen, öffnet sich dann mit wunderbaren, leicht salzigen Zitrusnoten, eine Spur Eukalyptus ist da gefolgt von zarten Getreidenoten wie Porridge oder frischem Roggenbrot, es tauchen immer mehr dezente Aromen auf und ich finde Marzipan, Honig, Vanille, frisches Heu, etwas Birne und Mango, die Zugabe von Wasser bringt Noten von frischem Kitt, feuchter Wandfarbe, feuchtem Lehm und Regenwasser hervor, über allem liegt ein wunderbarer, dezenter Lagerfeuerrauch
Geschmack: beginnt mit einer beeindrucken, blitzsauberen, mineralischen und ausgereiften Zitrusnote, wie aus einer längst vergessenen Zeit, dabei sehr cremig und süß mit Honig und etwas Birne, dazu wieder das Marzipan, Heu und frischer Pfeifentabak, etwas Menthol und Ingwer verbunden mit weißem Pfeffer und hinterlegt mit einer sehr zarten säuerliche Note, das alles sehr komplex verwoben und ausgereift.
Abgang: sehr langer und pikanter Abgang, wieder sehr mineralisch unterlegt von feuchter Wolle, wieder die wunderbare, leicht salzige Zitrusnote, Porridge mit Honig, der Ingwer ist auch wieder da verwoben mit Pfeffer und einer Spur Gewürznelke und hinter allem liegt auch wieder die dezente aber deutlich spürbare Rauchnote,
Kommentar: Ein für heutige Zeiten ungewöhlicher Whisky auf höchstem Niveau. Wunderbar oldstyle und weit entfernt von den heute so beliebten, langweiligen Gefälligkeitswhiskys. Die WIP Serie von Kilkerran hat von Anfang, besonders bei den Bourbonfaß Reifungen, sehr spannende Whisky´s hervorgebracht die von Jahr zu Jahr immer besser wurden. Nach dem schon hervorragenden WIP 6 kann sich der WIP 7 noch einmal deutlich steigern und ist nach meinem Empfinden ein absoluter Spitzenwhisky und ein perfekter Abschluß der Work In Progress Serie. Kürzlich las ich ein Interview mit Thees Uhlmann in dem dieser sagte "Rockmusik ist tot, die Leute interessieren sich heute für Entertainment". Nun in diesem Zusammenhang würde ich diesen Whisky hier als allerfeinste Rockmusik bezeichnen, die komplett ohne Hupfdohlen, Trapezakrobaten, pyrotechniche- und Lichteffekte, Stimmmodulation, Soudeffekte, Schminke, dummes Gelabere und Fake Story´s auskommt. In den Sinne Slainte Mhath
„Nichts auf dieser Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit.“ — Martin Luther King US-amerikanischer Theologe und Bürgerrechtler 1929–1968