Nase: Volle Sherrydröhnung mit Rosinen, altes Leder, ein wenig Vanille und Eichenwürze. Sehr kräftig für die nur 47,9 %.
Gaumen: Gleich zu Anfang süß. Sherryfrucht geht einher mit Würzigkeit. Die Süße verzieht sich und weicht einer schönen Trockenheit. Das Ledersofa zeigt sich am Ende mit einem kleinen Anflug von Schärfe.
Abgang: Mittellang. Kurze Sherrynoten werden abgelöst von der Würze. Das trockene Leder hält sich am längsten.
Fazit: Leckeres Teil. Nicht überragend komplex, aber das was er mitgenommen hat in den 10 Jahren, das überzeugt mich. Genauso hatte ich ihn in Erinnerung. Extrem süffig und saulecker.
Der 10y PX hat aufgrund des hohen Alkoholgehalts ein paar Tropfen Wasser erhalten. Kräftige Alkoholnote. Süßer in der Nase, und im Mund als der SCS. Ordentlich Holznoten im Finish, für einen 10y schon enorm.
SCS 2017: herb-würziger in der Nase wie im Mund, aber ähnlich wie der PX mit holzlastigem, fast bitterem Finish.
Vor zwei bis drei Jahren habe ich beide noch richtig gut gefunden (hatte damals je ein kleines Sample davon). Inzwischen finde ich beide zwar gut trinkbar, aber irgendwie langweilig bis belanglos. Gehören für mich zur Sorte junger Malts in intensiven Fässern, von denen es in letzter Zeit sehr viele gab. Der 10 PX ist noch einen Ticken gefälliger, was sich in der Endbewertung niederschlägt.
PX: 85 / 86 / 82 P. 2006 SCS: 85 / 84 / 83 P.
Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.