Die Erwartung an den Whisky war nicht zu hoch aber ich muss zugeben schlecht ist der nicht. Natürlich kein Überflieger aber für das junge Alter hat er schon was. Hat Spaß gemacht ihn zu verkosten.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nose: Hat ein deutliches Bieraroma, dazu kräftige Zitrone, ergibt Radler. Schöne Honigsüße, und gelbe Früchte wie Banane, Pfirsich, Birne, Honigmelone und etwas Annanas. Ich finde außerdem eine schöne Vanillenote, sowie Noten von frisch geschnittenem Gras. Der Alkohol ist Ansicht Recht gut eingebunden, sticht aber doch ab und an mal durch. Die Eiche ist in der Nase kaum zu spüren.
Taste: Leichter Antritt, wässrig es Mundgefühl. Jetzt ist die Eiche plötzlich da, das kam unerwartet, die gelben Früchte und Vanille sind in der Eiche verwoben, auch Röst- und Malzaromen sind da. Wird immer pfeffriger, was auch dem Alkohol geschuldet ist.
Finish: Kurz. Von Eiche und Pfeffer dominiert, der Alkohol fällt mit einer kühlenden Mentholnote auf.
Kommentar: Ich würd sagen ein guter Start, und man merkt, dass hier gute Fässer vorhanden sind, allerdings merkt man ebenso, dass der Whisky einfach noch zu jung ist, aber in ein paar Jahren könnte das richtig leckerer Stoff werden, Potential ist da, und gefällt mir jetzt schon besser, als der Standard vom Schliersee.
Heute mal wieder ein deutscher Whisky im Glas: St. Kilian Signature One
Arome: Helle tropische Früchte wie Ananas, Mango, etwas alkoholstichig, Karamell je länger er im Glas bleibt umso weniger riecht er und umso mehr kommt eine Obstschnapsnote hervor
Geschmack: wieder tropische Früchte wie Ananas, nussig, etwas Alkohol, etwas wässrig auch hier gilt der Zusatz analog zum Aroma
Abgang: Leichte Eichenwürze, sehr kurzer Abgang
Fazit: Für einen 3-jährigen Whisky evtl. ganz ordentlich, aber dennoch kann ich ihm nichts abgewinnen. In 5 Jahren probier ich es nochmal mit der Brennerei, wenn es den ersten 8 jährigen gibt.
Nase: Anfangs sehr brandlastig mit viel Birne und etwas unreifer Banane sowie einem Spritzer Zitrone, holzige Ananas, die deutlich junge Gerstennote wirkt ein bisschen grasig und hat noch ein paar Bröckchen Hefe in Begleitung, eine dezenter Hinweis auf gekochten Sellerie, im Hintergrund liegen ein paar Streifen Kartoffelschale, leicht pfeffrig, Vanille leitet die mit der Zeit etwas stärker hervortretenden frischen Holzaromen ein, ein abgeknicktes Zweiglein verströmt einen dezent harzigen Duft, ein kleiner Klecks heller Honig ergänzt eine zurückhaltende Süße
Gaumen: Die lebhafte und noch ein bisschen tapsige Gerste hat ordentlich Pfeffer unter dem Hintern, grüne Banane, dann kommen ein paar säuerliche Äpfel und etwas holzige Birnen hinzu, auch ein wenig Ananas ist dabei, aber doch eher die unreife und kaum süße Variante, leicht grasig, mit der Zeit wird es malziger und auch die frischen Holzaromen treten mehr in den Vordergrund, diese sind aber nicht aufdringlich und lassen Platz für a bissl Honig und Vanille
Abgang: Recht kurz, nach einem alkoholischen Aufglühen kommen für einen Moment schöne Röstaromen und sattes Malz zum Vorschein, die subtile Eiche erzeugt Assoziationen an saftig harziges Grünholz, ein paar Stückchen Birnenschale verströmen noch einen Hauch Fruchtigkeit, ein etwas hefig bieriger Nachgeschmack verweilt mit wenig Honigsüße und Vanille
Bewertung: Kein Überflieger, aber ein absolut brauchbarer junger Malt, der sich nicht hinter den gleichaltrigen schottischen Vertretern zu verstecken braucht. Hier dominiert der lebendige Brand und wird nicht durch „nasse“ Fässer überdeckt. Ein paar hefige Aromen sind da schon noch zu merken, weshalb ein paar Jahre mehr an Reifezeit sicher nicht verkehrt wären. Aber großartig störende Fehlnoten im Sinne von metallisch und spritig sind nicht zu erkennen, was Hoffnung auf sehr schöne ältere Malts aus dieser Brennerei macht.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin