Art: Single Malt Region: Islay Abfüller: Brennerei
Alter: 22 Jahre Brenndatum: N/A Abfülldatum: 2019 Fasstyp/en: ex-American oak -> "certain time" in Sherry treated recharred oak -> 10 years in refill American oak Alkohol: 58,4 %vol (Fassstärke) Preis: ~130 Pfund (Ausgabepreis) Limitiert auf 3000 Flaschen
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase: Gut fünf Minuten lang erstmal recht wenig. Seeluft und Rauch. Aber dann öffnet er auf und wird richtig, richtig gut. Die Komplexität in der Nase macht vielen 30+ yo Caol Ila Konkurrenz. Feuchtes Tau, Algen, Mandelöl, Olivenöl, Walnüsse. Milchschokolade, Rosmarin, Salz, ein Spritzer Limettensaft. Das Sherrytreatment hat eine tolle Pflaumensüße wie einen dünnen Umhang über das Destillat gelegt, erinnert stark an Umeshu. Da kann ich ewig dran riechen! Mit Wasser kommt die maritime Seite stärker durch, die Sherrysüße tritt weiter in den Hintergrund.
Mund: Kräftiger Antritt, ein Schluck Nordseewasser, gegrillte Garnelen. Je länger er im Mund bleibt, desto stärker treten feinere Aromen aus dem maritimen Teppich. Grüntee und Schwarztee, ein Teelöffel Zitronenlimonade. Oliven und die Lake in denen diese eingelegt sind. Wieder ein Spritzer Umeshu.
Finish: Sehr lang, er bleibt sehr stark maritim. Ein wenig gesalzene Mandel.
Fazit: Absolute Kaufempfehlung. Ist jeden Pfund wert, der ist locker auf dem Niveau vieler 30yo Caol Ila aus den 80ern. Der Sherry hält sich im Hintergrund und setzt an den richtigen Stellen Akzente. Klasse!
92/100
________________________________________________________ “Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned, or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
Nase In der Nase begrüßt er einen mit gerösteten Limettenschalen, trockenem Seetang, Eiche und Pfeffer. Kettenfett und warmer Teer. Rauch. Alles sehr dezent, aber eindringlich, so, wie man es nach 22-jähriger Reifung erwarten mag. Nach einiger Zeit drängen Ledernoten und aromatisierter Tabak nach vorne. Muskatnuss, Nelkenpulver und ein kleiner Schuss Anis verleihen Würze.
Geschmack Obgleich er stramm auf die 60% zugeht, hat er einen nur wunderbar weichen und wärmenden Antritt mit bestens eingebundenem Alkohol. Der Rauch intensiver und eindringlicher als in der Nase, begleitet von Seetang, warmem Teer, Salz, Eiche, Leder, Tabak, Rosinen (wo waren sie in der Nase?) und Limettenschalenabrieb. Zuckerrübensirup und reifer Pfirsich legen eine angenehme Süße auf die anderen Aromen. Zwischendurch blitzen immer wieder Pfeffer und ein wenig Kreuzkümmel durch.
Abgang Lang, leicht trocken, deutlicher Rauch, Vollmilchschokolade, Kaffeebohnen, Pfeffer. Der will die Zunge gar nicht verlassen. Als mehr als gern gesehener Gast lässt man ihm es aber sehr gerne durchgehen...
Fazit Glücklich mag sich ein jeder schätzen, der ein Großsample dieses Caol Ila sein Eigen nennen kann - im Idealfall zum Ausgabepreis, bei dem man (heutzutage) nicht meckern kann. Sehr schöne Originalabfüllung.
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