Art: Single Malt Region: Schweden Abfüller: Mackmyra
Alter: NAS Fasstyp/en: American oak, Swedish Oak, ex-bourbon and casks saturated with Oloroso. Cask sizes from 30-128 litres. Alkohol: 46,1 %vol Preis: ~30€
Nase: Sehr aromatisch, Waldboden, ordentlich Vanille, Kräuter tauchen auf, der Wacholderrauch der lebhaften Gerste tut sein Übriges, Minze (eher künstlich), frisch und grün, Mädesüßwurzel, Pomeranze
Gaumen: Sattes Malz, leicht geräuchert, die kräftige frische Eiche wirkt robust und erstaunlich europäisch, Kümmel, Süßholz, verglühender Wacholder, Anis, stramme Gerste, gehackter Ingwer, Wintergrün, Vanille baut sich auf
Abgang: Langer Abgang, wuchtig stark, Heidekraut, etwas Ingwer, Wintergrün verbunden mit Lakritze, Anis, Vanille taucht wieder auf, Gewürzbrot mit Kümmel und Koriander, Pomeranze, der Wacholderrauch marschiert beim wärmenden Ausklang ein
Bewertung: ''Mackmyra'' sticht als Destillerie innerhalb Europas eh schon hervor. Nicht nur dass zahlreiche verschiedene Varianten durch experimentelle Reifungen auf den Markt gebracht werden, die Qualität stimmt auch meist immer. Der ''Svensk Rök'' bringt durch den Wacholderrauch zum sowieso schon komplexen Grundbrand einige zusätzliche Aromen mit. Frucht sucht man eher vergeblich, aber würzige und kräuterige Noten findet man hier in bestechender Qualität.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin
Nase: Ui, da ist was los. Sofort nach dem Einschenken steigt zarter Rauch auf. Fruchtig frisch... und anders. Wassermelone mit Kiefernnadeln, Holz und Zitrusfrüchte. Dann ein bekannter Geruch, den ich normalerweise nicht mit Whisky assoziiere: Gewürzgurken und das dazugehörige Gurkenwasser! Sehr interessant, Senfkörner, Dill, Wacholder und dann noch Leder.
Gaumen: Leichter Rauch, mild, sehr würzig. Eiche kommt durch und es wird trocken, malzig und der Nadelwald kommt wieder durch und etwas Hustenbonbon.
Abgang: Sehr lang, warm, mild und trocken. Eine marginale Bitternote und im Nachgang nach der Trockenheit wird der Speichelfluss angeregt und es wird ölig.
Bewertung: Sehr interessant, ein sehr frischer und gleichzeitig herzhafter Whisky. Die 46,1 % merkt man nicht, den Alkohol empfinde ich als gut eingebunden. Es gibt sehr viel zu entdecken und ich finde ihn sehr komplex und er macht definitiv Lust auf mehr. Der gefällt mir richtig gut.
Aroma: Süßer Speckrauch zeigt sich direkt im Antritt. Später reife Beeren und eine kühle Note. Menthol oder Harz? Etwas länger im Glas kann er seine Jugend nicht mehr verstecken. Diese zeigt sich mit einer säuerlichen Beerennote. Ist aber nicht schlimm. Es passt sogar in das Gesamtbild. Eine frische Eichenwürze ist noch zu spüren.
Geschmack: Wieder süß, warm und beerig im Antritt. Begleitet werden diese Noten von einer leichten Rauchnote und wieder diese harzige Note. Etwas Eichenwürze
Abgang: Mittellang klingt er aus und hinterlässt dieses harzige Mundgefühl mit etwas Ingwer.
Fazit: Der gefällt mir trotz der spürbaren Jugend recht gut. Der Alkohol ist gut eingebunden und wie @Drum ihn beschreibt: "ein sehr frischer und gleichzeitig herzhafter Whisky". Da kann ich nur zustimmen
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase: Kandierter Apfel wie auf dem Weihnachtsmarkt. Sauberer Rauch. Zu Beginn etwas Dill und Gurkenwasser, diese Note verfliegt aber schnell wieder. Grün und krautig. Erdige Noten, frisch gestochener Torf. 2. Nase: Waffeln mit Sahne. Reibekuchen mit Apfelmus. Mund: Pflanzliche Torfnote. Dezent Teer und auch Jod. Kandiszucker. Schwarzer Tee. Grog, bzw. hier natürlich Glögg. Dunkle Schokolade. Kerzenwachs. Etwas nussig und salzig wirkt er ebenfalls. Abgang: Ingwer- und Anisplätzchen. Cremig-süß, ich muss an Eierlikör denken. Schöne, kraftvoll-prickelnde, pfeffrig-ätherische Wärme verströmt er. Starker Chai-Tee, mit Honig gesüßt. Süffig-aromatisches Mundgefühl. Ganz leicht medizinisch. Gegen Ende wird er auch etwas wachsig.
Fazit: Ich freue mich immer, wenn ein Whisky lebhafte Assoziationen bei mir weckt. Dieser hier war wie ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt (also über einen gemütlichen kleinen, kunsthandwerklichen). Der Svensk Rök hat für mich einen wunderbaren „Aromen-Flow“ und ein super Mundgefühl. Ein Kaufkandidat. Mackmyra habe ich jetzt definitiv näher im Fokus.
"Everything in moderation, including moderation." Oscar Wilde