Aroma: Im Antritt phenolischer Rauch der ersteinmal alles andere überdeckt. Nach einer Minute kommen eine süße Rauchigkeit und etwas frische grasige Noten zum Vorschein. Eine ganz leichte Orangennote und etwas Eichenwürze kommen noch hinzu.
Geschmack: Rauchig und holzig mit Pfeffer und Muskat die kräftig den Mundraum mit Phenolrauch ausfüllen. Begleitet von etwas Leder.
Abgang: Im Abgang ist der Mund belegt mit einer angenehmen Eichennote und buntem Pfeffer.
Fazit: Ein guter Malt. Die phenolische Note hat mich etwas überrascht und die Sherryfässer kann ich nicht wirklich finden. Wenn man sie speziell sucht kann man schon Noten finden die man dem Sherryfass zuschreibt aber blind hätte ich keinen Sherryfass Einfluss vermutet. Ich bleibe beim 12er auch wenn man beide eigentlich nicht miteinander vergleichen kann.
Das Fass ist eine wichtigere Erfindung als das Rad, denn in einem Rad kann man keinen Whisky reifen.
Nase Süße Sherrynoten, darüber wabert eine angenehm intensive Rauchnote, deren Existenz man auch aus einiger Entfernung zum Glas bejahen kann. Rosinen, getrocknete Feigen, Traubenmost, Brombeeren. Nicht zu süß, dafür sorgt schon eine pfeffrige Note, unterstützt von Muskatnuss und Nelkenpulver. Nougat, Mandeln, Haselnüsse, etwas Shortbread. 86
Geschmack Rauch ohne Ende zu Beginn. Quasi als initiale Zungendesinfektion, bevor sich Rosinen, Trauben, Brombeeren und Heidelbeeren vorbeischummeln können. Recht kräftig im Antritt, überaus trocken. Trockene Holzspäne, Nougatschokolade, etwas Waldhonig, dazu Vanillekipferl. Schön Abwechslungsreich im Hinblick auf Frucht einerseits und schokoladige Noten andererseits - der Torfrauch natürlich als steter Begleiter. 85
Abgang Es ist nicht nur Rauch, der sich im Abgang finden lässt, sondern da sind auch alte Eichendielen, ein Beerenkompott, Schokolade, Mandeln und Nougat. Trocken, mittellang. 85
Fazit Ohne große Erwartungen ans Verkosten herangegangen, ist dies eine doch überraschend überzeugende Abfüllung. Freunde eines klassischen (nicht rauchigen) Bunnahabhain werden hieran vielleicht keine all zu große Freude haben, aber wenn man rauchigen Islay-Whiskys nicht abgeneigt ist, dann kann man mit ihm schnell Freundschaft schließen.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Abgang: langanhaltend: malziger Rauch am Zungengrund, mild pfeffriger Kakao am Gaumen, mit sahniger Asche und etwas Vanille in einen Braunkohleflöz überleitend, um mit Mandelöl und etwas Schokolade rappeltrocken in aschigem Nougat auszuklingen.
Bewertung: Ein milder easy drink in Frucht und Asche, mit leckeren Aromen an Nase und Gaumen, gefolgt von einem extra trockenem Abgang in Asche und Nougat. Zusammen mit den erstklassig eingebunden 46,3 % ein wirklich liebenswert guter Insulaner und einem PLV allererster Güte.
Kurz: Endlich eine Schokosoße, die ich mag!
....in gutem, heißen Kakao, könnte ich mir den auch vorstellen
"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln." (Otto von Bismarck)