Nase: Dunkles und intensiver Bernstein glänzt im Glas, dunkle und getrocknete Orangenaromen steigen empor. Würzige Holztöne vermischen sich mit einer frischen Eukalyptusnote, langsam lösen sich fruchtige Pfirsichnoten heraus und vermischen sich mit den dunkle Orangenaromen. Irgendwie wirkt die Nase noch etwas verhalten und eindimensional. Ich schließe die Augen und sehe 4 Holzschalen vor mir. In der einen Schale liegen ein paar Espressobohnen, in einer Schale befinden sich frisch aufgeschnittene Pfirsich- und Orangenschnitze, in der dritten Holzschale stabeln sich ein paar Rippchen Zartbitterschokolade und aus der letzten Schale ragen schwarze Vanilleschoten heraus. Daneben steht ein kleines Fläschchen mit Pfefferminzöl, aus dem ein frischer Duft aufsteigt. Die Aromen wirken eher dumpf und dunkel, ab und zu blitzen fruchtige Süße und Butterkeks auf. Kraftvoll verströmt die anfangs zurückhaltenden Nase jetzt ihr dunkles Bukett.
Geschmack: Süße Orangen und Vollmilchschokolade dominieren den ersten Schluck. Der Alkohol verteilt sich kraftvoll im Mund und langsam beginnen die Zunge und die Lippen zu glühen. Eine Prise weißer Pfeffer verteilt sich kraftvoll auf der Zunge, Vollmilchschokolade wandelt sich in Zartbitterschokolade und cremige Holztöne ruhen im Gaumen. Der nächste Schluck wirkt süßer und würziger zugleich. Wieder flammt die Schärfe auf, dunkle Orangen und cremige Kekse werden von flüssiger Schokolade übergossen. Honig tropft auf die cremigen Holzstücke, ein Hauch Walnussaroma und herbe Laubblätter enden leicht erdig. Wieder entsteht ein cremiges Mundgefühl...
Nachklang: Cremig mit einer dominanter Schärfe startet der Nachklang. Vollmilchschokolade schmilzt im Mund, cremige Holzstücke verbinden sich mit dem immer mehr werdenden Speichel. Cremig und sanft hölzern ruhen Vollmilchschokolade und Orangenscheiben im Mund. Im Hintergrund liegt noch immer eine frische Eukalyptus- bzw. Pfefferminznote und verleiht dem Nachgang ein frisches Aroma. Würzig klingen sie cremigen und dunklen Aromen langsam aus.
Kommentar: Anfangs ist die Nase sehr zurückhaltend was mich ein wenig bedenklich stimmt. Im Laufe der Zeit gibt die Nase dann doch ihre dunklen und cremigen Aromen frei. Der Geschmack und der Nachklang werden von einer interessanten und angenehmen Schärfe dominiert. Herbe Holztöne und dunkle Fruchtnoten verleihen diesem Malt eine charaktervolle Note, genau das richtige für einen gemütlichen Winterabend bei Kerzenschein und Kaminfeuer. Gefällt mir letztendlich doch sehr gut.
22/23/22/22 (89P)
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆