Nachdem im November ein Mexicourlaub ansteht, hab ich mich mal etwas mit Agavenschnaps befasst. Ich hab mir gedacht, wenn ich meine bisherigen Erkenntnisse mal kurz zusammenfasse interssiert dass vllt. auch noch den ein oder anderen hier, und vllt. hat auch jemand schon Tipps, nach was ich im Urlaub ausschau halten sollte.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Tequila und Mezcal?
- Sowohl Tequila und Mezcal sind Agavenschnaps, wobei Tequila nur aus einer bestimmten Art, der blauen Agave destiliert werden darf, während Mezcal aus verschiedenen Sorten gewonnen wird. Damit ist jeder Tequila also automatisch auch ein Mezcal - Tequila wird meist industriell hergestellt, dabei werden die Agavenherzen in großen Metalltanks gekocht bzw. gedämpft, um den notwendigen Zucker zu gewinnen. Meistens wird hier die Säulendestilation angewendet. - Mezcal wird idR noch traditionell von kleinen Betrieben und Bauern hergestellt, die Agavenherzen werden dabei in Erdlöchern über Rauch gedämpft, daher erhält der Mezcal eine deutliche Rauchnote. Mezcal wird meist in kleinen Brennblasen destiliert.
Welche Arten gibt es? (zählt für Mezcal und Tequila)
- Die erste Unterscheidung ist das Ausgangsprodukt, hier gibt es 100% Agave, und Mixto welcher nur zu 51% aus Agave bestehen muss. Wenn nicht 100% Agave auf der Flasche steht, ist es wsl ein Minderwertiger Mixto
Fasslagerung:
- Silver/blanco: ungelagert - Gold/joven: Blend aus gelagertem und ungelagertem Tequila (Achtung, meist ist hier mit Zuckercouleur nachgeholfen) - reposado: mindestens 2 Monate bis maximal 12 Monate im Eichenfaß gereift - anejo: mindestens 1 Jahr bis maximal 3 Jahre im Eichenfaß gereift - extra-anejo: mindestens 3 Jahre im Eichenfaß gereift
So, denke mal das gibt schonmal einen kleinen Einblick ins Thema. Evtl. mehr, wenn ich vor Ort war, und den ein oder anderen Mezcal oder Tequila (Mezcal kling für mich durch die Rauchnote deutlich spannender) probiert habe. Wenn noch jemand Tipps für mich zu dem Thema hat, gerne her damit!!!
Letzte Woche hatte ich bei einem Bekannten mit mexikanischen Wurzel ein kleines privates Mezcaltasting. Da ging es nicht groß um Theorie, sonder einmal quer durch die aus Mexiko mitgebrachte Hausbar.
Für meinen Bekannten war allerdings nicht jeder Tequila ein Mezcal. Das waren in Agarvenarten, Herstellungsmethode und Region verschiedene Spirituosen.
Ansonsten ist Mezcal genusseitig ein spannendes Feld: Frucht, Vanille, Rauch, Erde, Holz kann man in verschiedensten Ausprägungen finden. Mir lagen interessanterweise die jungen in Weißweinfarbe eher als der dunkle 8jährige. Zu den einzelnen Flaschen kann ich gar nicht soviel sagen, das waren teilweise Distilleryabfüllungen ohne Etikett und großtenteils hier gar nicht erhältlich.
Das wird wohl nicht den Maltwhisky bei mir ablösen, aber für eine gute Flasche in der Bar reicht es allemal. Wer die Gelegenheit hat, bei einem Tasting oder im Urlaub sollte da ajF mal eintauchen.
absolut spannendes Thema... Mezcal kann verblüffend complex sein (verdammt lecker auch) in der Good Dram Show gabs ne Folge zum Thema und auch einige brauchbare Links...: Good Dram Show MezcalPhD