Abgang: mittellanger bis langer Abgang, Weichheit, zarte Würze
Fazit: in meinem Bewertungssystem eine 3 (habe wohl zu oft vom Glendronach 15 Revival bzw. vom Macallan 18 Sherry Oak genascht, da ist der Dalmore keine ebenbürtiger Gegner). Der Dalmore 18 ist mir in der Gruppe der 18-jährigen zu beliebig.
Slàinte Mhath
Und: Ich mag KEINE Blindsamples und Busse und aus der 100-Punkte-Bewertung habe ich mich verabschiedet.
Nase: Grundaromen: Süße, Sherry, Trockenfrüchte, Früchte, Zitrusfrucht, Gewürze Beschreibung: Sehr süßlich-weiniger Sherry weht in die Nase. Die süßen Rosinen muten fast schon etwas künstlich an. Dazu gibt es sofort eine etwas verstörende dumpf-säuerliche Gewürznote. „Gekippter“, säuerlicher Wein und angegorene, leicht erdige Äpfel treffen auf englischen Früchtekuchen – allen voran kandierte Orangen und Zitronen. Hinzu kommt eine ordentliche Portion Zimt. Definitiv ein ganz eigenständiges Profil, das seine Anhänger haben wird. Meins ist es aber nicht.
Mund: Grundaromen: Süße, Zitrusfrüchte, Vanille, Trockenfrüchte, Floral, Eiche (wenig) Beschreibung: Der Antritt ist weich und süßlich-likörhaft. Auch geschmacklich gibt es kandierte Orangen und Zitronen. Danach wird es nach dem ersten Schluck für einen Moment leicht würzig. Allerdings wirklich nur beim ersten Schluck. Später ist die Würze faktisch weg. Es blitzen ein bisschen Vanille und getrocknete Feigen auf und etwas dezentes Florales ist auch dabei: so stelle ich mir süßen Blütennektar vor. Das war es dann aber auch schon. Mit überraschend wenigen Geschmacksnoten und mit einem ausgesprochen schwachen Körper rinnt der Tropfen bereits weich die Kehle runter. Erst im Übergang zum Finish kommt die Eiche etwas zur Geltung.
Abgang: Grundaromen: Süße, Milchschokolade, Kaffee, Eiche Beschreibung: Das Finish ist kurz bis mittellang und sehr süß. Eiche, Milchschokolade und Kaffeenoten fügen sich zu einem nicht wirklich schmeichelhaften Gesamtbild. Ich fühle mich an süßen Instant-Cappuccino erinnert.
Charakter: Definitv ein Malt mit einer ganz eigenständigen Nase: man nehme süße, Rosinen, „gekippten“, säuerlichen Wein, angegorene, leicht erdige Äpfel und verbacke alles zusammen mit kandierten Orangen und Zitronen und einer Menge Zimt zu einem englischen Früchtekuchen. Geschmacklich geht es sanft, sehr süß und ohne weitere Besonderheiten zu. Der Körper ist flach und das Finish kurz bis mittellang.
Bewertung: Ich mag grundsätzlich (auch) süße Malts und bei guter Machart sehe ich zähneknirschend sogar über Zuckercouleur hinweg. Der Dalmore 18 wird zweifelsohne auch seine Anhänger haben. Mich gewinnt er aber nicht. Die wenigen Geschmacksnoten und das fast schon wässrige Mundgefühl verfehlen meine Erwartungen. Ein wirklicher Genussmoment hat sich bei mir jedenfalls nicht eingestellt. Auch nicht beim süßen Instant-Cappuccino-aus-einer-Holztasse-Finish. 77 Punkte
Aroma: Sherry; würzig; fruchtig-süß; Zitrus; Zimt; etwas Schokolade; schwer definierbare leicht unangenehme Note schwingt mit
Geschmack: recht weich; würzig-süß; herbe Noten von Kaffee; nussig; Schokoladennoten; etwas Vanille
Abgang: wenig süß; herb und würzig; schokoladig; Kaffee; Eiche; Zitrusnoten
Fazit: In der Nase hat er mir nicht so gut gefallen, im Geschmack aber durchaus interessante Aromen. Etwas mehr Alkohol würde ihm gut tun. Der Preis ist für das Gebotene aber zu hoch. 83/100 Punkte