Geruch: Die erste Begegnung mit einem 2cl-Sample aus dem Premium Snifter bringt eine angenehm hellfruchtig-weinige Nase mit etwas Steinobst (halbreife Pfirsiche) sowie leicht kühlender Alkoholfrische. Die Farbe zeigt ein helles, ins Röstlichrote gehendes Orange, das Rosé-Wein-Fass ist nicht zu übersehen und das herbe Weinaroma (Schilcher) nicht zu überriechen.
Geschmack: Auch in den Mundraum kommt der Benrinnes weinig-stark, leicht säuerlich, prickelnd, die Käserindennote ist ebenfalls präsent. Dazu gesellt sich etwas reife Birne.
Abgang: Der Ausklang ist mittellang und wird in den Aromen, die sich am Gaumen gezeigt haben, ergänzt durch (gerade noch) nicht zu starke Eichenbitterkeit.
Fazit: Eine typische Weinfassreifung. Die öfter beschriebene "leichte Pfeffrigkeit" bzw. den Ingwer kann ich finden, die "Orange" samt "Süße" nicht. Den "sehr trocken-herben" Abgang kann ich wiederum bestätigen. Ein Malt für Liebhaber trocken-rescher Weiß- und Rosé-Weine.
Im Vergleich zum zwölfjährigen Balmenach mit "Monthelie Red Wine Finish" finde ich bei diesem Benrinnes die Weinaromen wesentlich harmonischer eingebunden. So gefällt mir dieser Malt entschieden besser, obwohl er insgesamt "leichter und jünger" wirkt. Macht 85 Punkte nach dem ersten Eindruck. Als Bandbreite nach weiteren Verkostungen würde ich 83 bis 86 vermuten, so ein relativ junger Malt aus einem "besonderen" Fass kann sich erfahrungsgemäß doch stark verändern nach dem ersten Kennenlernen.