Beschreibung: Sehr heller Goldton, so dass wahrscheinlich nicht gefärbt. In der Nase eine sehr deutliche Note Richtung Malz und Getreide; wie auf dem Feld kurz vor der Ernte. Dazu ein dezent-süßer Eindruck mit Vanille. Zurückhaltende Zitrusaromen komplettieren das Gesamtbild. Apfel- und Orangennoten sind ansatzweise auch am Start, wie auch Milchschokolade. Insgesamt sind alle Aromen sehr fein, dicht verwoben und ausgeglichen. Nichts sticht hervor, nichts stört. Sehr milder und süffiger Eindruck im Mund. Viel Cremigkeit und sehr abgestimmter Gesamteindruck. Die malzig-getreidige Note ist vorherschend; die Vanille ich aber auch gut wahrnehmbar. Der Alkohol ist fantastisch eingebunden. Erneut stelle ich fest, dass Reifezeit und die Eingebundenheit des Alkohols nicht wirklich miteinander korrelieren. Fruchttechnisch sind hier im wesentlichen die Zitrusaromen vorherschend, aber eine leichte Nuance wie von unreifen Pflaumen meine ich auch zu schmecken. Nach einem kurzen Moment wird die Fruchtsäure stärker. Dezente Eichenwürze erwacht jetzt. Der Abgang ist eine Mischung aus Säure und leichter Eiche. Prinzipiell eher kurz, aber durchaus angenehm und ausgeglichen.
Bewertung: Im Vergleich mit anderen 10jährigen OAs gefällt mir dieser Whisky sehr gut. Das Gesamtbild ist zwar nicht großartig komplex, aber die vorhandenen Aromen durchaus gut aufeinander abgestimmt und für den Alkoholgehalt ist der Whsiky recht süffig und mild. Keine Fehlaromen, eine runde Sache und schön cremig. Nach meiner Ansicht hat das Produkt dieser Destille Potential. Der Preis ist aber für mich ein wenig zu hoch; hinsichtlich der geringen Produktionsmenge bzw. betriebswirtschaftlicher Gegebenheiten aber sicherlich gerechtfertigt. Ein sehr guter OA im Bereich 10 Jahre.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Sehr floral und fruchtig. Leichter Klebstoff, etwas ranzig (wie alte Milch oder Erbrochenes), aber gar nicht so schlimm wie es sich liest. Etwas Vanille, Äpfel, Birnen, grüne Weintrauben. Mit der Zeit wird das ranzige stärker. Alles ist sehr präsent und einfach zu erkennen.
Taste
Prickelnd, sehr deutlich Apfel, Vanille, Pfeffer, sehr angenehme Eichenwürze, Malz.
Finish
Fruchtig, würzig, mittellang.
Spannend, ungewöhnlich und lecker. Die sonderbaren Noten von vergammelter Milch stören überhaupt nicht (also im Sinne von Fehlnoten), sondern machen den Malt eher ungewöhnlich und eigen.