Geruch: Sehr intensiv mit Eiche, Würze, Sherry. Die beste Ehefrau von allen meint: "Der ist aber sehr mollig. Viel Karamell. Stollwerk. Alkohol? Nur ganz wenig -- ein wenig frisch ist er." Mit etwas Wasser merklich (pflaumen)süßer und mehr Sherry in der Nase; jetzt erst bemerke auch ich auch das Stollwerk (Karamell). Auch die Würznoten werden feiner.
Geschmack: Ein prickelnder Antritt mit schönem Wechselspiel von Frucht und Würze; gefällt mir besser als der Geruch des Malts. Am Gaumen wird der Malt mit etwas Wasser etwas weniger scharf prickelnd, prickelt aber immer noch ordentlich. Die Frucht ist weniger ausgeprägt, dafür mehr Eiche und schon am Gaumen Wachs.
Abgang: Im Ausklang kommt die Wachsigkeit sehr intensiv zum Vorschein, die auch schon den 23jährigen Macduff aus der Chieftain's-Serie so besonders macht.
Fazit: Dieser Malt wird mit einem Teelöffel Wasser m.E. besser, weil interessanter, vielschichtiger. In der Nase! Am Gaumen und im Abgang wiederum macht das Wasser den Malt nicht besser. Mir gefällt an diesem Macduff die vielschichtige Nase und auch die schöne Wachsigkeit im Abgang. Für mich ist das ein "Riech-Malt", der am Gaumen und im Abgang vergleichsweise etwas verliert. Macht für mich knapp 89 Punkte. Maltliebhaber, die würzige Eiche mögen, werden jedenfalls auf ihre Kosten kommen.
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Bei einem weiteren Test aus dem großen Bordeauxglas:
Geruch: Wieder sehr intensive Eiche, dahinter Sherry und etwas Frucht.
Geschmack: Aus dem großen Glas kommt der Malt vergleichsweise ölig und angenehmer als aus dem Premium Snifter in den Mundraum. Sherry und Früchte werden intensiver.
Abgang: Erst im Ausklang kommt wieder die Eiche. Wirkt insgesamt "sanfter" als aus dem Premium Snifter.
Mit einem guten Teelöffel Wasser entstehen erstmal schöne Schlieren. Der Malt wird viel fruchtiger, die Sherryaromen sind intensiver in der Nase. Die beste Ehefrau von allen meint: "Süß! Wermut ..." Am Gaumen entwickelt sich für mich ebenfalls mehr Sherry und Frucht als ohne Wasser. Die Eiche ist dann auch am Gaumen gleich präsent. Im Abgang mit etwas Wasser aus dem Bordeauxglas wiederholt sich das Mundgefühl. Dann taucht die Eiche wieder in ganz dominanter Form auf ...
Fazit: Was ich aus dem großen Glas gar nicht habe bzw. nur ganz entfernt im Abgang mit etwas Wasser, das ist die Wachsigkeit. Und ich reagiere offenbar auf die Eiche sehr stark -- die beste Ehefrau von allen findet den Malt wiederum "sehr süß" mit "Wermut-Aromen".
Zweifellos interessant -- für mich ist dieser Macduff aus dem Premium Snifter intensiver und auch vielschichtiger. Allerdings werden wir immer noch nicht ganz warm miteinander. Wer intensiv-würzige Sherrymalts in Fassstärke mag, ist hier schon richtig.