Nase: Blind könnte das der Nase nach durchaus ein Whisky sein. Intensive Oloroso Aromen, herbe Orange, etwas Trockenfrüchte, Rosinen, dunkles Karamell, doch im Vergleich zu einem ähnlich sherryintensiven Whisky nur wenig Eiche, sehr süß
Gaumen: Butterweicher Körper, sehr sanfter Antritt, süß, jetzt mehr wie ein PX Sherry als ein Oloroso, süße Rosinen, ein Hauch Schokolade, Waldhonig, wieder keine Eiche, im Hintergrund wieder Orange
Abgang: Wieder das dunkle Karamell, Malzbier, im Huntergrund wieder Orange, jetzt endlich ein wenig würzige Eiche, ganz zarte Bitterkeit, wieder sehr süß
Bewertung: Das schmeckt nach aufgespritteten Sherry, all jene, die ständig auf der Suche nach dem nächsten süßen "Darksherrymonster" sind, alle Liebhaber der likörartig süßen Whisky der Hammerschmiede, alle die süße Sherrynoten im Whisky lieben, sollten vielleicht diesen Brandy trinken und ihre Suche hätte ein Ende. Der Unterschied ist nur, dass dieser Brandy nicht vorgibt, ein Whisky zu sein. Mir gefällt er sehr gut, eben weil er kein Whisky ist. Wäre er ein Whisky, würde er mir nicht gefallen.
‐---------------------------- "Don't believe the hype" Public Enemy
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Ich kenne das vom Cardenal Mendoza Gran Reserve 15y Solera Brandy - den habe ich noch in meiner Bar.
Schmeckt wie extrem übertriebener Dark Sherry-Whisky (naja, nicht ganz). Der Unterschied ist, dass es beim Brandy hingehört - sind halt destillierte PX-Trauben.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot
Farbe: Rostbraun mit einem rötlichen Schimmer dümpelt der Brandy trüb im Glas vor sich hin. Aus der nach dem Schenken entstandenen Schliere fließen die Tropfen erstaunlich schnell wieder ins Glas zurück.
Nase: Der erste Eindruck ist dunkel und verschlossen. Langsam lösen sich verbranntes Karamell und andere Röstaromen heraus, süße Beeren und ein Hauch alte dunkle Orange gesellen sich hinzu. Getrocknete Beeren und ein Hauch Schwefel vermischen sich mit dunklen und intensiven Sherryaromen, die anfängliche Süße liegt nur noch dezent im Hintergrund, es dominieren im Moment nur die dunklen und getrockneten Sherryaromen.
Geschmack: Wow, zuckersüß fließt der erste Schluck durch den Gaumen. Zuckerrüben und extrem süße Beeren bzw. Trauben verleihen dem ersten Eindruck eine extrem süffige Ader. Cremiges Karamell und süßes Toffee kommen kurz zur Geltung. Der erste Eindruck ist zudem relativ dünn und trotz der opulenten Süße auch leicht wässrig. Langsam zieht sich die Süße zurück und fein herbe Fruchtaromen schieben sich in den Vordergrund. Etwas Walnuss und würzige Holztöne verleihen dem Brandy eine gewisse Eleganz.
Nachklang: Dunkles Karamell und wieder diese von mir assozierte Zuckerrübe dominieren gleich zu Beginn den Nachklang. Karamellisierter Zucker vermischt sich mit süßen Beeren und einem Hauch Vollmilchschokolade. Die Walnussaromen und leicht trockene Holztöne zeigen sich und verströmen ihr wundervolles Aroma. Eine dezente Gewürznote entsteht, die Süße weicht langsam leicht säuerlichen Fruchtaromen.
Kommentar: Die Nase ist anfangs sehr verhalten, was mich schon ein wenig skeptisch stimmt. Der Geschmack wird von extremer Süße und sirupartigen Zuckerrüben dominiert. Einfach nur göttlich und genau das Richtige für mich und meine Vorliebe für extrem süße PX-Malts! Ein traumhafter Stoff, gefällt mir ausgezeichnet!
☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆